Bozen, Göttingen, 6. September 2005
Mit Entsetzen und Entrüstung hat die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) zur Kenntnis nehmen
müssen, dass der Kurde Ismail Mohammadi am vergangenen
Samstag (3.9.) im Iran hingerichtet worden ist. Der 38 Jahre alte
Vater von fünf Kindern war im Juli 2003 zum Tode verurteilt
worden, nur weil er Mitglied der sozialistischen Komala Partei
war. Weltweit hatten sich Menschenrechtsorganisationen und
Privatpersonen für eine Aufhebung des Todesurteils
eingesetzt.
Die Exekution von Mohammadi zum jetzigen Zeitpunkt
bestätigt Befürchtungen der GfbV, dass das Vorgehen der
neuen iranischen Regierung unter Präsident Mahmud
Ahmadinedschad gegenüber den Minderheiten des Iran,
insbesondere den Kurden, noch härter sein wird als das der
Vorgängerregierung.
In den kurdischen Gebieten im Westen des Iran gibt es seit Juli
2005 Unruhen, in deren Verlauf es viele Tote und Hunderte von
Verhaftungen gegeben haben soll. Der GfbV sind die Namen von 21
Kurden bekannt, die von iranischen Sicherheitskräften
erschossen wurden: Omar Amini, Bayzid Shno, Jamileh Khezri, Hakim
Sour, Loghman Nasrollahi, Hossein Abdi, Abas Ramazanzadeh, Behzad
Rahimi, Obeid Kamali, Kaveh Vakili, Saghez Rahman, Mohammad
Shariati, Afshin Morovati, Kaveh Hejazi, Shadman Mohammadi, Naser
Niloufar, Farzad Mohammadi, Reza Fathi, Haidar Tarighi, Muzaffar
Abdullahi, Shafi Soheylai.