In: Home > News > Mauretanien: Anti-Sklaverei-Aktivisten wegen Protesten vor Gericht (18. Dezember)
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Bozen, Göttingen, 18. Dezember 2014
Mauretanien: Menschenrechtler protestieren für Freilassung von Sklaven. Foto: GfbV-Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat
Mauretaniens Regierung und Justiz vorgeworfen, unbequeme
Menschenrechtler in unfairen Gerichtsverfahren abzuurteilen. Dem
seit Mitte November 2014 inhaftierten Anti-Sklaverei-Aktivisten
Biram Dah Abeid und sieben seiner Mitstreiter soll
überraschend am heutigen Donnerstag der Prozess gemacht
werden. Zuvor hatte der mauretanische Staatspräsident
Mohamed Abdel Aziz am Dienstag das Oberste Gericht und den
Generalstaatsanwalt angewiesen, das Verfahren zu beschleunigen.
"So wird Justiz zur Farce, denn weder können sich die
Rechtsanwälte der Beschuldigten angemessen auf das Verfahren
vorbereiten, noch kann die Teilnahme von neutralen
Prozessbeobachtern organisiert werden." Die Angeklagten und ihre
Prozessbevollmächtigten wurden erst am Mittwoch über
das unmittelbar bevorstehende Gerichtsverfahren informiert.
"Jedes Urteil dieser Willkürjustiz wird Zweifel aufwerfen,
da in diesem Verfahren anerkannte internationale Standards der
fairen Prozessführung missachtet wurden", kritisierte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Donnerstag in
Göttingen.
Biram Dah Abeid, Träger des Weimarer Menschenrechtspreises
und des Menschenrechtspreises der Vereinten Nationen, und seinen
sieben angeklagten Mitstreitern der Menschenrechtsorganisation
"Initiative zur Wiederbelebung der Abschaffung" (IRA) werden
"Rebellion" und die Teilnahme an einer nicht genehmigten
Demonstration vorgeworfen. "Die unklare Umschreibung des Deliktes
lässt nichts Gutes für das Verfahren erwarten, da das
Gericht im Falle eines Schuldspruches langjährige
Haftstrafen verhängen kann", sagte Delius. "In jedem
zivilisierten Rechtsstaat würden die Festgenommenen
allenfalls wegen einer Ordnungswidrigkeit belangt, weil ihre
Demonstration nicht angemeldet war."
Die Anti-Sklaverei-Aktivisten waren am 11. November 2014 bei der
Stadt Rosso verhaftet worden. Sie versuchten, mit einem offiziell
nicht genehmigten Demonstrationszug in die Stadt einzuziehen, um
dem Gouverneur einen Appell gegen Landraub und Sklaverei zu
überreichen. In Mauretanien leben noch immer vor allem in
ländlichen Gebieten rund 500.000 Menschen als Sklaven,
obwohl die Sklaverei offiziell in dem Land seit Jahrzehnten
abgeschafft ist.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120904ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120823de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110823ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110811de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110106de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100820de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100621de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/haratin.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Mauretanien
| www.woz.ch/artikel/2005/nr04/international/11306.html
| www.sosesclaves.org |
www.onlinereports.ch/2000/Sklaven.htm
|
http://portal.unesco.org/culture/en/files/38496/12480982465Musique_et_danse_chez_les_Haratin_de_Mauritanie_(Fran%E7ais).pdf/Musique%2Bet%2Bdanse%2Bchez%2Bles%2BHaratin%2Bde%2BMauritanie%2B(Fran%E7ais).pdf