Syrien: Wieder Kurde zu Tode gefoltert
Gesellschaft für bedrohte Völker fordert Abschiebeschutz!
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Bozen, Göttingen, 29.5.2001


Eine Landkarte KurdistansWieder ist in Syrien ein Kurde in Polizeigewahrsam zu Tode gefoltert worden. Diese Nachricht erreichte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag in Göttingen. Die Menschenrechtorganisation forderte daraufhin dringend einen sofortigen Abschiebestopp für Angehörige dieser Minderheit. Der 18 Jahre alte syrische Kurde Mohammed Schukri Alusch war nach einem Bericht des Syrischen Komitees für Menschenrechte in London bereits am 2. Mai 2001 im Ort Jendris im Nordosten Syriens verhaftet worden. Er verstarb noch am selben Abend. Während offizielle Stellen von Selbstmord sprachen, haben Angehörige des Opfers massive Folterspuren an seinem Körper gefunden. Der Jugendliche sei lediglich Augenzeuge eines Raubes gewesen.

"Dieser zweite Fall von tödlicher Folter innerhalb weniger Wochen macht deutlich, dass die neue syrische Regierung unter Baschar al-Assad ihre Repressionspolitik gegenüber den Kurden mit aller Härte fortsetzt", erklärte der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch. Im April war der 28-jährige syrische Kurde Hussein Daoud an den Verletzungen, die er bei der Folter in Polizeigewahrsam erlitten hatte, gestorben. Medizinische Hilfe war ihm verweigert worden. Er war im Dezember 2000 vom Düsseldorfer Flughafen aus Deutschland abgeschoben und bei seiner Ankunft in Syrien sofort verhaftet worden.

Seit 1962 versucht die regierende arabisch-nationalistische Baath-Partei (Partito Baath), die heute etwa zwei Millionen Kurden Syriens durch Enteignung und Vertreibung, durch Entzug der Staatsbürgerschaft und elementarer Bürgerrechte sowie durch konsequente Leugnung ihrer kurdischen Identität zu arabisieren. Mehr als 200.000 Kurden sind als Staatenlose nicht nur vom politischen Leben, sondern auch von allen gesellschaftlichen Entwicklungen ausgeschlossen und zur Verelendung verurteilt. Hunderte Kurden sind als politische Gefangene, ohne Gerichtsurteile oder durch Justizwillkür in syrischen Haftanstalten umgekommen.
 

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