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Bis zu einer Million Demonstranten werden am heutigen Donnerstag in Algier erwartet. Alle Dorfräte in der Kabylei im Norden Algeriens hatten zu diesem Massenprotest aufgerufen. Mit dieser überparteilichen und demokratischen Initiative wollen sie ihre Forderung nach Anerkennung ihrer Sprache und regionaler Autonomie unterstreichen.
Die Berber stellen mit fast sieben Millionen Menschen rund 20 Prozent der Gesamtbevölkerung Algeriens. Sie bezeichnen sich selbst als Masiren ("Freie Menschen"). Trotz Protesten war die arabische Führung des nordafrikanischen Staates in den vergangenen 40 Jahren nicht bereit, die Kultur der Masiren als gleichberechtigt anzuerkennen. Systematisch betrieben alle Regierungen die Arabisierung des Landes und unterdrückten gewaltsam den Widerstand der Masiren gegen die zwangsweise Assimilierung. Zu den bekanntesten Masiren-Gruppen zählen die Kabylen und Tuareg. Ihre Sprache und Kultur unterscheidet sich von den Traditionen der arabischsprachigen Mehrheitsbevölkerung.
Bereits am Mittwoch hatten
Tausende Kabylen in der Provinzhauptstadt Bejaja für die Anerkennung
ihrer kulturellen Rechte demonstriert. Am 12. Juni starb eine Demonstrantin
in der Stadt Khenchela im Kugelhagel der Polizei. Bei diesen Protesten
wurden außerdem mehr als 30 Menschen verletzt. Mit Schlagstöcken
und Wasserwerfern löste Bereitschaftspolizei am 7. Juni in Algier
eine friedliche Demonstration der Kabylen auf. Mehr als 500.000 Kabylen
hatten am 22. Mai in Tizi Ouzou für die Anerkennung des Tamazight
demonstriert. über 60 Kabylen waren bereits Ende April bei der gewaltsamen
Niederschlagung von Unruhen durch die Sicherheitskräfte getötet
worden.
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