Weltkongress gegen die Todesstrafe in Straßburg
USA: Zahl der Hinrichtungen von Farbigen dokumentiert Rassismus gegen Afroamerikaner
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Bozen, Göttingen, Straßburg, 21.6.2001


Mumia Abu Jamal, eines der Symbole des Kampfes gegen die TodesstrafeDie große Zahl der Hinrichtungen von Farbigen dokumentiert nach Auffassung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) den Rassismus gegen Afroamerikaner und Angehörige anderer Minderheiten in den USA. Anlässlich des "1. Weltkongresses gegen die Todesstrafe" in Straßburg erklärte der Präsident der GfbV International, Tilman Zülch, am Donnerstag in Göttingen: "42 Prozent aller in den USA zum Tode verurteilten Gefangenen sind Schwarze, obwohl die Afroamerikaner nur zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Schwarze werden elf Mal häufiger wegen eines Mordes an einer weißen Person verurteilt als Weiße wegen der Ermordung eines Schwarzen. Nicht von ungefähr sind von den 19 Todeskandidaten im Bundesgefängnis Terre Haute in Indiana 17 Angehörige von Minderheiten: 15 Schwarze und zwei so genannte Hispanos. Diese Zahlen sind eine Provokation für die gesamte farbige Bevölkerung der Welt. Sie beschädigen den Ruf der Vereinigten Staaten, der größten Demokratie des Westens."

Die GfbV unterstützt die Forderung der französischen Organisation "Ensemble contre la peine de mort" ("Gemeinsam gegen die Todesstrafe") nach weltweiter Abschaffung der Todesstrafe. "Ensemble contre la peine de mort" hat den bis Freitag dauernden Kongress in Straßburg mitinitiiert. "Doch es wird sicherlich besonders schwer sein, diese Forderung jetzt in den USA durchzusetzen", sagte Zülch. "Denn als George W. Bush von 1995 bis 2000 Gouverneur in Texas war, wurden allein dort 152 Todesurteile vollstreckt.
 

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