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Mindestens 130 osttimoresische Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren, die mit ihren Eltern im Sommer 1999 in das indonesische Westtimor vertrieben worden waren, seien von Gegnern der Unabhängigkeit Osttimors auf die indonesische Insel Java gebracht worden, berichtete Delius. Dort sollten sie zu pro-indonesischen Kadern ausgebildet werden. Die Erlaubnis der ahnungslosen Eltern habe sich Octavio Soares, der Neffe des ehemaligen von Indonesien ernannten Gouoverneurs Abilio Soares, erschlichen mit der Zusicherung, den Kindern eine gute Ausbildung zu geben. Abilio Soares steht wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen vor Gericht. Weitere 46 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren seien erst im Juni 2001 nach Java gebracht worden.
"Die versprochene Ausbildung haben die Kinder nie bekommen", sagte Delius. Ihnen sei jeder Kontakt mit ihren Eltern untersagt worden und schon wenige Wochen nach ihrer Ankunft in Java hätten die Ausbilder nicht mehr für die Versorgung der Kinder aufkommen können. Inzwischen lebten sie meist in Waisenhäusern und anderen Einrichtungen der Katholischen Kirche. Ungeachtet vieler Appelle der Kinder und ihrer Eltern sind die indonesischen Behörden bislang nicht zur Familienzusammenführung bereit.
Im Gegenteil: Mit aller Macht
widersetzen sich die Gegner der Unabhängigkeit Osttimors einer Rückführung
der Kinder. UN-Vermittlern wurde mit dem Tod gedroht, sollten sie die Kinder
ohne Zustimmung der Ausbilder repatriieren. Als UN-Mitarbeiter im Juli
2001 zwölf Kinder in ihre Heimat zurückführen wollten, kam
es zu einem der schwersten Zwischenfälle: Um ihren Heimflug zu verhindern,
entführte Soares am 17. Juli die Kinder aus dem Waisenhaus, das sich
um die Verschleppten gekümmert hatte.
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Eine
Publikation der Gesellschaft für bedrohte Völker. Weiterverbreitung
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