Afghanistan
Regierung
muss kollektiven Rachefeldzug gegen Paschtunen verhindern helfen! |
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Bozen, 13.11.2001
Die Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) appelliert dringend an die Regierung, ihren
Einfluss auf die afghanischen Bündnispartner zu nutzen und einen kollektiven
Rachefeldzug gegen Angehörige der paschtunischen Mehrheitsbevölkerung
zu verhindern.
"Schon jetzt erreichen uns
aus den in diesen Tagen von der Nordallianz mit amerikanischer Hilfe besetzten
Regionen des Landes bestürzende Nachrichten über Plünderungen,
Vergewaltigungen und Hinrichtungen ", warnte der GfbV-Generalsekretär
Tilman Zülch. Die italienische Regierung und das Parlament tragen
durch die Entscheidung für Teilnahme am Afghanistan-Krieg Mitverantwortung
für alle Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, die dort
begangen werden. Dieser Krieg wird viele Jahre dauern, wenn sich die Mehrheit
der Paschtunen ausgegrenzt fühlt und die Taliban wieder mehr Anhänger
gewinnen.
Die Paschtunen stellen mit
rund acht Millionen Menschen etwa 40 Prozent der Bevölkerung Afghanistans.
In den benachbarten Nordterritorien Pakistans leben noch einmal etwa acht
Millionen Paschtunen.
Siehe
auch: