Erste Parlamentswahlen
im Kosovo (17. November)
Gesellschaft
für bedrohte Völker fordert 30 Sitze für Minderheiten! |
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Bozen, Göttingen,
16.11.2001
Für
die Minderheiten müssen im Parlament des Kosovo nach Auffassung der
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) 30 der insgesamt 120
Sitze reserviert werden. Diese 30 Sitze müssten orientiert an dem
jeweiligen Bevölkerungsanteil von vor 1999 auf die Minderheiten verteilt
werden. Dementsprechend entfielen 15 Sitze auf die damals rund 220.000
Serben, zehn Sitze auf die mehr als 150.000 Roma und Aschkali und fünf
auf die kleineren Minderheiten wie Bosniaken, Goranen, Pomaken und Türken,
die zusammen knapp 80.000 Personen zählten.
"So könnte die gewaltsame
Vertreibung der Minderheiten durch extremistische Albaner zunächst
wenigstens symbolisch rückgängig gemacht werden",
begründete der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch in Göttingen
die Forderung der Menschenrechtsorganisation. Bisher sei die Verteilung
der nur 20 für Minderheitenangehörige reservierten Sitze extrem
ungerecht: Zehn seien für Serben vorgesehen, vier für Roma und
Aschkali, drei für Bosniaken, zwei für die türkische Gemeinschaft
und einer für Goraner. Am Sonnabend wird im Kosovo erstmals sei der
Stationierung von Nato-Truppen 1999 ein Provinz-Parlament gewählt.
Siehe
auch: