Internationales
Jahr der Berge 2002
Menschenrechte
der Bergvölker sichern! |
|
|
Bozen, Bern,
Göttingen, 14.12.2001
Auf
Anregung der Schweiz wurde diese Woche das UNO-Jahr der Berge 2002 lanciert.
Diese internationale Plattform soll die Anliegen der Bergregionen bekannter
machen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker fordert ein Aktionsprogramm
für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen und wirtschaftlicher
Ausbeutung in Bergregionen.
Die Vereinten Nationen haben
das Jahr 2002 zum Internationalen Jahr der Berge und des Ökotourismus
erklärt. Dennoch ist zu befürchten, dass den Bergvölkern
auch in diesem Jahr wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. So hat die Türkei
zwar das "Bergjahr" mitunterzeichnet, den Kurden - lange Zeit nur als "Bergtürken"
bezeichnet - aber bisher kaum kollektive Rechte zugestanden. Die Tibeter
leiden wie andere Minderheiten Chinas unter Repressionen und Diskriminierungen
der Zentralmacht. Und in den Bergen Afghanistans und Tschetscheniens werden
weiterhin blutige Konflikte ausgetragen, die unter der Zivilbevölkerung
hunderte Tote fordern. In vielen Bergregionen weltweit werden indigene
Völker Opfer der Ausbeutung ihrer Heimat durch Bergbau, Abholzung
oder Staudämme. Das UNO-Jahr der Berge riskiert als Werbemittel westlicher
Bergtourismusregionen missbraucht werden!
Zu
den am meisten verfolgten Bergvölkern gehören die Tibeter, Huzulen
(Ukraine), Khampa (Tibetische Krieger), Kirgisen, Kurden (Türkei,
Iran, Iraq, Syrien), Igorot, Ifugao (Philippinen), Kogi, U'wa (Kolumbien),
Q'ero (Anden), Tuwa (Mongolei), Oromo (Äthiopien), Oglala-Lakota (USA),
Hazara (Afghanistan) und viele andere. Ausserdem wird die Lebensqualität
in vielen Bergregionen durch unverantwortlichen Massentourismus und wirtschaftlicher
Ausbeutung arg beeinträchtigt. Beispiele dafür sind die Alpen,
der Himalaya oder die Rocky Mountains in Canada.
Hinweis: Der
Farbbildkalender "Lebenszeichen 2002" der Gesellschaft für bedrohte
Völker ist dem Thema Bergvölker gewidmet. Bestellen
Sie jetzt.
Siehe
auch: