Mutmaßliche
Kriegsverbrecher stellen sich dem Tribunal in Den Haag
Kriegsverbrechen
nicht verharmlosen! "Gefängnis" Omarska war Konzentrationslager! |
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Bozen, Göttingen,
2.5.2002
Zu
größerer Bedachtsamkeit bei der Berichterstattung über
die schweren Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Bosnien hat die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag aufgerufen. "Omarska
war kein Gefängnis, wie in einigen Zeitungen heute zu lesen ist, sondern
ein Konzentrationslager", erklärte der GfbV-Generalsekretär Tilman
Zülch am Donnerstag in Göttingen, "in Omarska - nicht "Omarskaja"
- wurden bosnische Zivilisten von serbischen Truppen interniert, planmäßig
gequält und systematisch ermordet, nur weil sie Muslime waren. Die
Namen von 3.227 Ermordeten sind inzwischen namentlich bekannt."
Etwa 10.000 Bosnier, unter
ihnen auch eine kleinere Zahl von Minderjährigen, Frauen und Greisen,
waren nach Schätzungen der bosnischen GfbV-Sektion in Omarska interniert.
Zwischen 4.000 und 4.500 Bosnier seien dort ermordet worden oder hätten
die schweren Misshandlungen nicht überlebt. Überlebende berichten,
dass die Leichen der Ermordeten nach den berüchtigten nächtlichen
Verhören auf einen LKW verladen und im Umland in Massengräbern
verscharrt wurden. Vor allem Angehörige der politischen und intellektuellen
Elite seien gezielt aus den Gefangenen herausgegriffen und getötet
worden. In einem kleinen Haus auf dem Lagergelände seien ständig
36 Frauen gehalten worden, die vom serbischen Wachpersonal immer wieder
vergewaltigt wurden.
Kurz nachdem Anfang August
1992 ein Fernsehteam von ITN (Independent Television News) in Omarska gewesen
war und die Bilder von ausgemergelten Häftlingen hinter Stacheldraht
um die Welt gingen, wurde das Lager aufgelöst. Viele Gefangene wurden
in andere Lager deportiert, andere wurden freigelassen.
Siehe
auch:
Letzte Aktual.:
2.5.2002
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di Vieste