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OFFENER BRIEF
An die Reisebüros und –veranstalter in Südtirol, das ADAC – Reisemagazin, Hamburg
Indigene Völker, Tourismus und Menschenrechte
Menschen- und naturverachtende Skiurlaube in British Columbia (Kanada)
Gesellschaft für bedrohte Völker Logo
Bozen, 16.5.2002

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol und regionales Komitee der Internationalen Alpenschutzkommission (CIPRA) fordert Sie auf, Skiurlaube in British Columbia (Kanada) aus Ihrem Reiseangebot zu streichen und damit ein Zeichen der Solidarität mit den Ureinwohnern dieses Gebietes zu setzen.

Unberührte Täler in British Columbia in Kanada werden zunehmend für den Wintersport interessant und deutsche Reiseveranstalter, wie DerTour, TUI, Neckermann, Malbororeisen, Sturmböck Club und das „ADAC-Magazin Ski 2001“ bieten schon Touren in die bestehenden Skianlagen Whistler und Sun Peaks an. In diesen Teilen von British Columbia leben Indianervölker, die das Land noch auf traditionelle Weise nutzen und denen die britische Krone und der Oberste Gerichtshof einen speziellen Rechtstitel als Ureinwohner zuerkannt haben, der eine anderweitige Nutzung der Gebiete ohne ihre Einwilligung untersagt. Trotzdem drängen milliardenschwere, zum Teil ausländische Multiunternehmen in das Gebiet vor, um dort riesige Ferienanlagen zu bauen. Die Provinzregierung vergibt Lizenzen ohne die Rechte der Indianer zu respektieren.

Der Bau von Skisportanlagen und das Heliskiing – dabei werden Touristengruppen mit dem Helikopter auf die Gipfel gebracht - haben in diesen unberührten Tälern weitreichende Folgen:

- auf die Menschen: Die Indianer, die seit Jahrhunderten im Einklang mit der Natur leben und das Land nutzen, werden ihrer Lebensgrundlagen beraubt. Bislang konnten sie in den Tälern, die für sie große spirituelle Bedeutung haben, auf traditionelle Art und Weise jagen und fischen;

- auf die Umwelt: Bei bestehenden Skianlagen, wie z.B. Sun Peaks konnte bisher eine Senkung des Grundwasserspiegels, das Verschwinden von Pflanzen und Tieren, eine Trübung des Wassers und damit die Beeinträchtigung der Laichplätze für Lachse festgestellt werden. Bedrohte Tierarten, wie Grizzlybären verlieren ihre Zufluchtsorte.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz unterstützt die Proteste, die inzwischen international getragen werden und fordert die Touristen und Reiseveranstalter auf, zu hinterfragen, zu welchem Preis in Kanada Skigebiete erschlossen werden. Urlaubsvergnügen darf nicht auf Kosten der Rechte der Indianer und der Natur gehen.

Mit freundlichen Grüßen

Kuno Schraffl, Vorsitzender


Siehe auch:
Linkwww.gfbv.it/2c-stampa/1-01/6-3-dt.htmlLinkwww.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020423de.html
Linkwww.umwelt.bz.it/Linkwww.cipra.org/
Linkwww.ecosystem.org/BC_CVDresponsepress.htmlLinkwww.geocities.com/spabc123/frames.html
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Letzte Aktual.: 17.5.2002Link an CopyrightCopyrightLink an SuchmaschineSuchmaschine - URL: www.gfbv.it/2c-stampa/02-2/020516de.html - WebDesign & Info: E-mailM. di Vieste