Neuer Angriff
auf Indianerland
Energiepolitik
der Regierung Bush gefährdet Millionen von Menschen |
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Bozen, Göttingen,
24.7.2002
Als
"neuen Angriff auf Indianerland" hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) die Entscheidung von Präsident George Bush bezeichnet,
Yucca Mountain im Südwesten der USA zum nuklearen Endlager zu machen.
"Der Yucca Mountain ist für Western Shoshone- und Paiute-Indianer
ein heiliger Berg, der ihnen nicht einfach gegen eine einseitig beschlossene
finanzielle Entschädigung weggenommen werden darf", erklärte
die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch in Göttingen. Yucca Mountain
ist den Western Shoshone 1863 im Vertrag von Ruby Valley zugesprochen worden.
Ein Rechtsstreit über die Landansprüche, den die Indianer angestrengt
haben, ist noch nicht abgeschlossen. Präsident Bush hat am Dienstag
mit seiner Unterschrift das Veto des Gouverneurs von Nevada, Kenny Guinn,
gegen das Endlager übergangen und damit auch die Einsprüche der
Western Shoshone und zahlreicher Umweltschützer ignoriert.
"Jetzt sollen die Indianer
erneut Opfer der Atompolitik der US-Regierung werden", kritisierte die
GfbV. Schon die Nevada Testsite habe mit der weltweit größten
Anzahl an Atomtests Hunderte Tonnen radioaktiven Fallouts hinterlassen
und die Gesundheit der Indianer schwer geschädigt. Auch das geplante
Endlager im Yucca Mountain, das frühestens 2010 fertiggestellt sein
wird und 77.000 Tonnen radioaktiven Müll aus 103 Atomkraftwerken der
USA aufnehmen soll, sei keineswegs sicher. Es liegt in einem Erdbebengebiet,
das zu den aktivsten in den USA gehört. 70 Prozent der Bevölkerung
Nevadas lehnen das Endlager ab. In der Umgebung des Yucca Mountain leben
etwa 1,4 Millionen Menschen, darunter nicht nur die Western Shoshone, sondern
auch die Einwohner der nur etwa 120 Kilometer südwestlich gelegenen
Glücksspielstadt Las Vegas, die jedes Jahr Millionen von Besuchern
beherbergt. In Sorge um ihre Sicherheit sind auch die Anrainer der Transportrouten,
auf denen der Atommüll quer durch die USA zum künftigen Endlager
gebracht werden soll.
Das nukleare Endlager im
Yucca Mountain ist bereits seit 20 Jahren in der Diskussion. Das Repräsentantenhaus
hatte seiner Einrichtung im Mai zugestimmt, der Senat im Juli. Der Gouverneur
Nevadas hat angekündigt, vor Gericht weiter gegen das Endlager im
Yucca Mountain zu kämpfen.
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di Vieste