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Öl heizt Krieg im Sudan
an
Mit einer
Menschenrechtsaktion vor der Frankfurter Börse warnte die
GfbV am 15. Mai deutsche Investoren vor einem Engagement in der
sudanesischen Ölindustrie. Mit Trommelwirbeln auf
Ölfässern am Rande des 3. Deutsch-Sudanesischen
Wirtschaftsforums machten GfbV-Mitglieder gemeinsam mit
Südsudanesen auf die jüngste Eskalation des Krieges in
den südsudanesischen Erdölgebieten aufmerksam.
Hubschrauber-Einheiten treiben die Zivilbevölkerung in die
Sümpfe, wo sie wahllos abgeschossen werden oder ertrinken,
erklärten Augenzeugen. Das Wirtschaftsforum war mit
Unterstützung der Sudanesischen Botschaft in Deutschland
organisiert worden, um für Investitionen im Sudan zu
werben.
Österreichische Öl-Firma ignoriert Kritik
nicht länger
Der
österreichische Öl-Konzern OMV AG hat am 15. Mai 2002,
kurz vor seiner diesjährigen Hauptversammlung der
Aktionäre, seine tiefe Besorgnis über die
Entvölkerung ganzer Landstriche im Südsudan
geäußert, mit der die Ölförderung gesichert
werden soll. Seit 1997 ist die OMV an der Ölexploration im
Südsudan beteiligt. Tags zuvor hatte das Europäische
Bündnis Öl im Sudan (ECOS), dem auch die GfbV
angehört, einen detaillierten Bericht über die
katastrophale Lage der Menschenrechte in der Ölregion
veröffentlicht. Schon im Jahr 2000 hatte die GfbV mit einer
Postkarten-Kampagne das Unternehmen aufgefordert, die
Öl-Exploration im Südsudan einzustellen, solange dort
Krieg herrscht. 2001 schlossen sich österreichische
Nichtregierungsorganisationen, die in der Sudan-Arbeit engagiert
sind zur Sudan Plattform Austria zusammen und protestierten mit
gemeinsamen Aktionen gegen die Sudan-Aktivitäten des
Konzerns, dessen Hauptaktionär der Österreichische
Staat ist. Dadurch geriet das Unternehmen in das Kreuzfeuer der
Kritik. Noch ist es jedoch nicht dazu bereit, die Forderung zu
erfüllen und sich aus dem Sudan zurückzuziehen. Die OMV
hat lediglich aus Sicherheitsgründen zeitweilig ihre
Explorationsarbeiten eingestellt.
Hunger wird als Waffe missbraucht [mit
Protestbrief]
Die notleidende
Bevölkerung in mindestens 75 Dörfern und Städten
im Südsudan kann zur Zeit nicht auf dem Luft- oder Landweg
versorgt werden, weil die sudanesische Regierung
Hilfsorganisationen den Zugang verweigert. So dürfen 36
Flugfelder nicht angeflogen werden. 39 Orte sind aus
Sicherheitsgründen für internationale
Hilfsorganisationen nicht zugänglich. Mindestens 1,7
Millionen Menschen sind zur Zeit dringend auf humanitäre
Hilfe angewiesen, um zu überleben. Doch da im Juni die
Regenzeit einsetzt, wird deren Versorgung jetzt immer
schwieriger. Dabei hatte die Sudanesische Regierung in einem am
11. März 2002 unterzeichneten Abkommen zum Schutz der
Zivilbevölkerung zugesichert, der Versorgung und dem Schutz
unbewaffneter Zivilisten Vorrang
einzuräumen.
Bitte appellieren Sie an den Kommissar für Entwicklung und Humanitäre Hilfe der Europäischen Union, Poul Nielson, sich im Rahmen des Dialogs der Europäischen Union mit dem Sudan für eine rasche Versorgung aller auf internationale Hilfe angewiesenen Städte und Dörfer sowie für einen ungehinderten Zugang von internationalen Hilfsorganisationen zu der notleidenden Bevölkerung einzusetzen.
e-mail Adresse: poul.nielson@cec.eu.int
Your
Excellency,
as many as 1,7 million
people have been cut off from relief aid in Sudan since fighting
flared in late March 2002 in Eastern Equatoria, Bahr El Ghazal
and Western Upper Nile regions. Hundreds of thousands of
civilians are in desperate need of international aid. Despite the
March 11 agreement on the protection of the civilian population
the Sudanese Government deliberately denies any access to at
least 75 locations in war-torn Southern Sudan. I am shocked by
the denial of access by air to 36 locations in Southern Sudan.
Hunger is once again used as a weapon in the war. I'am appealing
to you, Excellency, to urge the Sudanese Government to
immediately allow humanitaran acces to all conflict
areas.
Yours
sincerely,
Hunderte GfbV-Mitglieder beteiligten sich an einer Fax-Aktion unserer Menschenrechtsorganisation am 24. Mai 2002 gegen den drohenden Krieg auf dem Indischen Subkontinent. Ihnen allen sei hiermit herzlich gedankt. Eindringlich forderten wir dabei die beiden Staatschefs von Indien und Pakistan auf, sich für eine friedliche Lösung des Kashmir-Konflikts einzusetzen. Auch appellierten wir an die Europäische Union, sich entschiedener als bislang in der Frage zu engagieren, um eine militärische Auseinandersetzung abzuwenden. Kashmir sei schon heute der Verlierer, da in den letzten Tagen mehr als 100.000 Menschen aus Angst vor einem Krieg aus dem Konfliktgebiet geflohen seien. Ein Atomkrieg könnte das Leben von bis zu 12 Millionen Menschen innerhalb weniger Minuten auslöschen. Aber auch ein sogenannter konventioneller Krieg hätte katastrophale Folgen: Da die Grenzen vermint sind und mehr als eine Million Soldaten in der Region stationiert sind, würde jeder Krieg das Leben unzähliger Menschen fordern.
Bitte appellieren
auch Sie an Indiens Premierminister Atal Behari Vajpayee und
Pakistans Staatspräsident Pervez Musharraf, statt der
militärischen Konfrontation eine friedliche Lösung des
Konflikts zu suchen. Nur Verhandlungen können helfen, eine
gerechte und dauerhafte Lösung des seit mehr als 50 Jahren
andauernden Kashmir-Konflikts zu finden. Benutzen Sie dazu
folgenden Link: http://www.gfbv.de/hilfe/urgent/indien2.htm
Die historische Altstadt der tibetischen Hauptstadt Lhasa gilt weltweit als einzigartiges Kulturdenkmal. Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt bemühen sich um den Schutz der oft Jahrhunderte alten Bauwerke. Viele der alten Häuser wurden von der Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen UNESCO als Weltkulturgüter und daher besonders schützenswert eingestuft.
Mit großzügiger Unterstützung des Auswärtigen Amtes in Berlin konnte der Tibet Heritage Fund seit 1993 mehr als 70 historisch wertvolle Häuser in der Altstadt Lhasas restaurieren. Die von dem Berliner Andre Alexander mitgegründete Nichtregierungsorganisation beschäftigte auf ihren Baustellen mehr als 200 Tibeter, um bis zu 1200 Jahre alte Tempel der Nachwelt zu erhalten. Mit Argwohn verfolgten die chinesischen Behörden die Arbeit des Heritage Fund, der im Jahr 2000 Tibet auf Anordnung Chinas schließlich verlassen musste. Seither steht es schlecht um die Bemühungen zum Schutz des alten Lhasa.
Seit Beginn der 90er Jahre wird Lhasa gezielt als sozialistische Großstadt umgestaltet. Wurden 1948 dort noch 600 historische Gebäude gezählt, so waren es 1997 weniger als 200. Bis zum Jahr 2015 soll sich durch die gezielte Förderung der Zuwanderung von Chinesen der die Flächenausdehnung der Stadt verfünffachen. Allein bis zum Jahr 2006 wird eine Steigerung der Einwohnerzahl um 30 Prozent erwartet. Die Altstadt wird dabei immer mehr zerstört, um Platz zu schaffen für neue Wohnblocks und Hochhäuser.
Ende April 2002 wurden erneut mehrere historisch wertvolle Häuser in der Altstadt Lhasas auf Anordnung der Behörden niedergerissen, obwohl sich die Gebäude innerhalb des Stadtviertels befanden, das von der UNESCO als besonders schützenswert angesehen wird.
Bitte appellieren Sie an den Generaldirektor der UNESCO, Koichiro Matsuura, sich für den Erhalt der Altstadt Lhasas und der tibetischen Kultur einzusetzen und gegenüber der Volksrepublik China seine große Besorgnis über die Zerstörung der alten Kulturgüter in Tibet auszudrücken.
e-mail-Adresse: k.matsuura@unesco.org
UNESCO
Director-General
Koichiro Matsuura
Dear
Director-General,
I have learned with
great dismay about the recent demolition of historical buildings
in Lhasa (Tibetan Autonomous Region, People's Republic of China).
The demolition marks a further erosion of the traditional
character of the historic centre of the city. The demolished
townhouses have been declared protected buildings at the
municipal level in Lhasa, and they fall within the protected zone
under the UNESCO World Heritage List. China has ratified the
Convention regarding the Protection of the World Cultural and
Natural Heritage, which binds states to protect and to restore
its cultural heritage. I'am appealing to the UNESCO to express
once again its deep concern regarding the destruction of the
World Cultural Heritage in Tibet and to urge the Chinese
authorities to stop any demolitions of historical buildings in
Lhasa.
Yours
sincerely,
Helfen Sie, die Zerstörung des Regenwaldes in Indonesien zu stoppen [mit Briefaktion]
Mehr als 40 Prozent des Regenwaldes in Indonesien sind in den letzten 50 Jahren vernichtet worden (64 Millionen Hektar). Die Zukunftsaussichten sind düster: Sollte die Zerstörung nicht gestoppt werden, wird es in weniger als zehn Jahren keinen Regenwald in Indonesien mehr geben. Für die in den Regenwäldern lebenden indigenen Völker ist die Erhaltung dieses Biotops eine Überlebensfrage. Allein in Westpapua sind zur Zeit 51 indigene Völker aufgrund der Vernichtung ihres Lebensraumes vom Untergang bedroht. Bergbau- und Landwirtschaftsprojekte sowie Überkapazitäten in der Holzindustrie stellen die größte Bedrohung für das Fortbestehen des Regenwaldes in Indonesien dar. Korruption und Misswirtschaft begünstigen darüber hinaus den Kahlschlag durch illegale Rodungen von indonesischen und malaysischen Holzfirmen.
Angesichts der beängstigenden Zerstörung hat Indonesiens Staatspräsidentin Megawati Surkarnoputri am 13. Mai 2002 ein zeitweiliges Moratorium der Rodungen in Indonesien angeregt. Bitte unterstützen Sie diese Initiative, um das Überleben der indigenen Völker in den Regenwäldern Indonesiens zu sichern.
e-mail-Adresse: presiden@ri.go.id
Her Excellency
Megawati Surkarnoputri
President, Republic of
Indonesia
Dear President
Sukarnoputri,
I wish to add my voice
to those of many people worldwide who are applauding your pending
decision to a temporary halt of all logging in the rainforests of
Indonesia. Logging in Indonesia's remaining primary rainforests
is causing massive extinction and increasing poverty for people
whose subsistence depends on healthy ecosystems. I have learned
with great concern that in the province of Papua alone at least
51 indigenous peoples are threatened by the destruction of the
rainforest. The logging moratorium will allow your government to
address the rights of indigenous peoples, illegal logging being
concealed by fraud in the wood products industry, and transitions
to sustainable economies that are not dependent on rainforest
destruction, including logging, mining and monoculture
plantations.
Yours
sincerely,
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