Südtirol - ein Modell der Konfliktlösung
Können die Süd-Molukker von Südtirol lernen?
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Bozen, 13.3.2000

Eine Delegation der südmolukkischen Gemeinde aus den Niederlanden besucht am 16. und 17. März 2000 Südtirol. Die 60.000 niederländischen Molukker stammen aus einer indonesischen Inselgruppe, die Teil des niederländischen Kolonialreichs war.

Der indonesische Präsident Wahid hat sich im November 99 mit der niederländischen Molukker-Gemeinde getroffen und die Exilregierung um Vermittlung in den härter werdenen Auseinandersetzungen (seit Januar 2000 starben mehr als 1.000 Menschen) zwischen den Nationalitäten zu vermitteln. Indonesien drängt auf eine friedliche Lösung und bietet den nach Unabhängigkeit strebenden Molukkern in Indonesien, den Papua und den Aceh eine Autonomie an.

Die molukkische Exilregierung hat sich bisher zu den Autonomie-Vorschlägen nicht geäußert, auch aus Rücksicht auf die verbündeten Papua und Aceh. Die Exil-Molukker wollen - vor einer Stellungnahme zu den Autnomievorschlägen der indonesischen Regierung - das Südtirol-Modell kennenlernen und es auf einer Konferenz (25. März) in den Niederlanden den Vertretern der Aceh und Papua vorstellen. Bei den Gesprächen in Südtirol wollen sich die Exil-Molukker darüber informieren, was bei der Aushandlung eines Autonomiemodells zu bedenken ist, um eine langfristige Lösung des Molukken-Konflikts zu erreichen.

Seit den achtziger Jahren hat die GfbV (auch vor UNO-Gremien) vor den katastrophalen Folgen des staatlichen Transmigrationsprogramms gewarnt. Die Eskalation der Gewalt ist vor allem darauf zurückzuführen, daß die Molukker durch die Zuwanderer aus anderen Regionen Indonesiens immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
 
Frieda Souhuwat-Tomasoa
Frieda Souhuwat-Tomasoa
Die südmolukkische Delegation besteht aus:
Frieda Souhuwat-Tomasoa, amtiert in der Exilregierung als Außenministerin und ist die bekannteste Vertreterin der 60.000 in den Niederlanden lebenden Molukker, Rechtsanwältin Jaqueline Akihary, sie ist juristische Beraterin der Exilregierung und Nic Wairata und Rob Tomasoa.

Zum Besuchsprogramm:

16. März - Gespräche ab 9 Uhr mit der Europäischen Akademie, ab 11 Uhr Treffen mit dem Südtiroler Volksgruppen-Institut; ab 14.30 Uhr Treffen mit Landeshauptmann Luis Durnwalder und anschließend ein Forum mit Landtagspräsident Hermann Thaler und den Vorsitzenden der Landtagsfraktionen.
17. März - ab 11 Uhr Treffen mit SVP-Obmann Siegfried Brugger und ab 17 Uhr Gespräche mit Bischof Wilhelm Egger.
 
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