Luftwaffe bombardiert zivile Ziele
400.000 Menschen vom Hungertod bedroht
Wird eine Raketenfabrik im Sudan gebaut? 
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Bozen, Göttingen, 13.4.2000

Im Februar und März hat die sudanesische Luftwaffe ihre Bombardements von Krankenhäusern, Schulen, Dörfern und Kirchen erschreckend gesteigert. Allein im März sind im Südsudan 29 Orte bombardiert worden, bei denen etwa 130 Bomben abgeworfen wurden. Aus der Stadt Buram in den Nuba-Bergen sind Anfang April nach einem Angriff der Luftwaffe rund 8.000 Menschen geflohen.

Besonders dramatisch ist die Situation in der Erdölregion des Südsudan. Durch eine Politik der verbrannten Erde des fundamental-islamischen Regimes sind mindestens 400.000 Menschen von einer Hungersnot bedroht, weil sie vor den ständigen Bombenangriffen fliehen mussten.

Jährlich gibt der Sudan 400 Millionen Dollar für den Krieg gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung aus. Im April 1999 erklärte der damalige Chefideologe Hassan Al-Turabi öffentlich, die Gewinne aus dem Ölgeschäft - jährlich rund 450 Millionen Dollar -sollten zum Kauf und zur Produktion von Waffen verwendet werden.

Der erste Schritt zur Verwirklichung dieser Ankündigung könnte der Bau einer Raketenfabrik sein. Nach bisher unbestätigten Angaben der New York Times plane Nordkorea die Errichtung einer Raketenfabrik in der Nähe der sudanesischen Hauptstadt Karthum, die der Irak mit 475 Millionen Dollar finanzieren wolle.

Alarmiert von solchen Berichten, fürchtet die Gesellschaft für bedrohte Völker, dass der Bau der Raketenfabrik könnte den Völkermord an den Südsudanesen und Nuba noch verstärken. Deshalb appelliert sie an die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten, das Angebot der sudanesischen Regierung zur Überprüfung dieser Meldungen vor Ort mit der Entsendung von Experten zur Untersuchung dieser Berichte anzunehmen. Der sudanische Justizminister Ali Osman Mohamed Yassin hatte nämlich am 29. März die Meldungen als falsch zurückgewiesen und erklärt, sein Staat sei "offen für jeden, der Fakten für diese Behauptung finden wolle".
 

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