Rückzug
der mexikanischen Armee aus Chiapas
Todesscwhadronen
noch immer aktiv! |
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Bozen, Göttingen,
18.1.2001
Mit
"vorsichtigem Optimismus" hat die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) den teilweisen Rückzug der mexikanischen Armee aus dem Bundesstaat
Chiapas begrüsst. "Die Räumung des vierten von sieben Truppenstützpunkten
im sogenannten Lakandonen-Dschungel am Mittwoch und die Entschuldigung
des Präsidenten Vivente Fox für ein mögliches Fehlverhalten
seiner Soldaten gegenüber der indianischen Bevölkerung gibt Anlass
zur Hoffnung für ein Ende der Gewalt gegen die Ureinwohner", erklärte
der GfbV-Referent für indigene Völker, Theodor Rathgeber, am
Donnerstag in Göttingen. In einem Schreiben an die mexikanische Regierung
forderte er jedoch gleichzeitig ein entschiedenes Vorgehen gegen die dort
noch immer aktiven paramilitärischen Banden, die in den indianischen
Gemeinschaften Angst und Schrecken verbreiten.
"Noch im Dezember 2000 mussten
neun Familien aus dem Ort Santa Fé El Duraznal (Landkreis Chilón)
fliehen, weil Anhänger der früheren Staatspartei PRI und Paramilitärs
sie bedrohten", kritisierte die GfbV. In den vergangenen Jahren seien Tausende
von Ureinwohnern, meist Anhänger der Nationalen Zapatistischen Befreiungsarmee
(EZLN), aus den nördlichen Regionen von Chiapas vertrieben worden.
Dort sind ausgedehnte Flächen in den Händen von Grossgrundbesitzern.
Gemeinsam mit lokalen PRI-Politikern kämpfen sie mit allen Mitteln
um die Aufrechterhaltung ihrer Privilegien und Vormachtstellung. "Sie schrecken
auch nicht davor zurück, Todesschwadronen anzuheuern", schrieb Rathgeber.
"Ein Massaker wie Ende 1997 in Acteal kann sich bislang jederzeit wiederholen."
Damals waren 45 indianische Angehörige der Gemeinschaft Acteal von
Paramilitärs ermordet worden. Bis heute wurden die Anstifter zu dieser
Tat nicht bestraft.
Eine Publikation
der Gesellschaft für bedrohte Völker. Weiterverbreitung bei Nennung
der Quelle erwünscht
Una
pubblicazione dell'Associazione per i popoli minacciati. Si prega di citare
la fonte - WebDesignM.
di Vieste