info@gfbv.it
|
![]() |
In
der Zeit der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (3.-7. März)
besucht Arthur Manuel vom indigenen Bündnis "Interior Alliance" West-Europa.
Manuel und die Allianz streiten für ihre Landrechte und wehren sich
gegen Skitourismus in ihren Gebieten. Tourismuskonzerne errichten besonders
in den Bergregionen von Britisch Kolumbien im westlichen Kanada großzügige
Aufstiegsanlagen für den Wintertourismus. Die traditionellen Landeigner,
die indigenen Völker, werden weder gefragt noch werden ihre Landrechte
berücksichtigt.
Arthur Manuel hofft in diesem Zusammenhang von Südtirol zu lernen, von der Raumordnung der Landesregierung. Manuel will außerdem die mit Südtiroler Unterstützung vorangetriebene Bodenkonvention kennenlernen.
In
enger Zusammenarbeit mit den traditionellen Sprechern und Stammesvorsitzenden
von fünf indianischen Nationen in Kanada hat die Gesellschaft für
bedrohte Völker International (GfbV) eine Kampagne gegen die Missachtung
der Landrechte der Ureinwohner und die Zerstörung ihrer Umwelt durch
den Ski-Tourismus gestartet. Als erstes forderte die GfbV-international
die kanadische Regierung auf, die Pläne zur massiven Ausweitung des
Wintersportgebietes auf dem Territorium der Indianer zurückzunehmen.
"Wir appellieren dringend an Sie, die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes
in Kanada zu respektieren, der den Indianern 1997 das Recht auf ihr traditionelles
Land zugesprochen hat", heisst in dem Schreiben der GfbV. Doch noch immer
werden über die Köpfe der Ureinwohner hinweg Bewilligungen für
neue Skianlagen erteilt - mit katastrophalen Auswirkungen für die
traditionelle Kultur der Indianer und ihre Umwelt.
"Wenn es um die Nutzung ihres Landes geht, müssen die Ureinwohner miteinbezogen werden", forderte die GfbV. Der Sprecher der indianischen Koalition "Interior Alliance", Chief Arthur Manuel, hat immer wieder betont, dass die Ureinwohner viele Möglichkeiten für einen umweltverträglichen Ökotourismus sehen. Noch immer seien viele indianische Familien auf eine intakte Natur angewiesen, die sie durch die Jagd mit traditionellen Methoden und das Sammeln von Beeren und Medizinalpflanzen schonend nutzten. Durch die Erschliessung der Täler durch Strassen und Hotelanlagen und den Kahlschlag der Wälder für Skipisten jedoch werde diesen Familien die Lebensgrundlage geraubt. Vom Küstengebirge bei Vancouver bis in die Rocky Mountains gebe es schon jetzt 60 Skigebiete, die ganzjährig Touristen anziehen und sich zu kleinen Städten in der einst unberührten Natur entwickelt haben.
Arhtur Manuel trifft sich
am Mittwoch, 7. März 2001, mit Landesrat Michl Laimer und anschließend
mit den Abteilungen "Alpine Umwelt" und "Ethnische Minderheiten und regionale
Autonomien" der Europäischen Akademie. Am Nachmittag ist eine Gesprächsrunde
geplant mit dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz, dem Landesverband
für Heimatpflege und der Internationalen Alpenschutzkommission Cipra.
|