Solidaritätserklärung
Für engagierte Berichterstattung zugunsten der Minderheiten - auch für ladinische Belange!
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Bozen/Bulsan, 25.9.2000

Die GfbV ist mit der Redaktion von Südtirol heute solidarisch. Das TV-Nachrichtenmagazin im ORF-Tirol hat engagiert über den Tag der ladinischen Schule berichtet. Heftig darauf reagierte der Grödner Redakteur der Tageszeitung "Dolomiten", Luis Mahlknecht. Er warf "Südtirol heute" Emotionalisierung und Einseitigkeit vor, weil auf das geringe Ausmaß des Muttersprachenunterrichts in den ladinischen Oberschulen (eine einzige Wochenstunde!) hingewiesen wurde. "Südtirol heute" hat also auf einen groben Mangel im Minderheitenschutz aufmerksam gemacht und das widersprüchliche Verhalten der Politiker der Mehrheit hervorgehoben.

Keine Sprache kann ohne angemessenen Unterricht in der Schule überleben. Jede Assimilierung einer Minderheit beginnt damit, daß die Sprache der Minderheit aus der Schule ausgeschlossen bzw. in einem ungenügendem Maß unterrichtet wird. Aus eben diesem Grund haben die deutschen Südtiroler um das Recht auf den Muttersprachenunterricht gekämpft.

Unverständlich und widersprüchlich ist es deshalb, wenn in der ansonsten minderheitenfreundlichen Tageszeitung "Dolomiten" jene angeschwärzt, die auf den ungenügenden Muttersprachenunterricht bei den Ladinern hinweisen. Versteht sich die "Dolomiten" als Sprachrohr der Assimilierer?

Symptomatisch ist es, daß die Assimilierungsmissionäre die Muttersprache mehr schlecht als recht beherrschen; sie sind ein Beispiel dafür, daß fehlender Muttersprachenunterricht zum Sprachverfall führt.
 

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