Freilassung des inhaftierten Aschkali begrüßt
Rückkehr der deportierten Roma-Familie aus dem Kosovo gefordert!
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Bozen, Göttingen, 8.8.2000

Profughi Rom in Kosovo / Roma Flüchtlinge im Kosovo; Foto T. Zülch Die Gesellschaft für bedrohte Völker begrüßt die Freilassung des Aschkali Haki Muharemi aus der Ab-schiebehaft in Uelzen. Das zuständige Oberverwaltungsgericht in Lüneburg hatte gestern am späten Nachmittag den Göttinger Rechtsanwalt über die Freilassung informiert.

Zu einer Verhandlung war es gar nicht erst gekommen. Damit ist die Strategie des Kreises Göttingen, - von der Landesregierung unterstützt und von der Dritten Kammer des Verwaltungsgerichtes in Göttingen abgesegnet - Flüchtlingen der Roma und Aschkali aus dem Kosovo die ethnische Identität abzusprechen, wenigstens in diesem Fall gescheitert. Im Kosovo hat sich die erschreckende Situation der Minderheiten weiter verschärft, nachdem gestern die französische Hilfsorganisation médecines sans frontières ihren Rückzug aus dem Nordkosovo erklärt hat, weil die nichtalbanische Bevölkerung völlig unzureichend geschützt würde. Am vergangenen Mitt-woch waren drei Aschkali, von den Medien als Roma bezeichnet, Opfer eines Mordanschlages albani-scher Extremisten geworden. Die drei abgeschobenen Mitglieder der Familie Seciri aus Duderstadt bangen noch immer in einer provisorischen Unterkunft in Pristina um ihr Leben.

Der für sie verantwortliche mazedonische Priester Nikola hat ihnen jedes Verlassen der Unterkunft untersagt. Die Frau des 23jährigen Sakson Seciri und ihre sieben Monate alte Tochter warten auf die Rückkehr ihres Mannes bzw. Vaters. Die Gesellschaft für bedrohte Völker fordert die Niedersächsische Landesregierung auf, die drei Flüchtlinge sofort nach Deutschland zurückzuholen. Der niedersächsische Ministerpräsident Gabriel und der Innenminister Bartling werden sonst die direkte Verantwortung tragen müssen, wenn die Abgeschobe-nen Opfer von zu erwartenden schweren Übergriffen der umwohnenden albanischen Extremisten werden.

Aktueller Nachtrag:
Die bundesweite GfbV-Kampagne gemeinsam mit dem UNHCR war erfolgreich. Soeben erfuhr die GfbV aus dem Niedersächsischen Innenministerium: Die in den Kosovo deportierte Roma-Familie soll wieder nach Deutschland zurückgeholt werden! Die GfbV begrüßt diesen Schritt der Landesregierung.
 

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