Appell an Weltsicherheitsrat:
Indonesische Armee muss aus Osttimor abziehen!
Aus den Fehlern in Bosnien lernen - Blauhelme
müssen Zivilbevölkerung aktiv schützen! |
|
|
Bozen, Göttingen, den
14. September 1999
Der Weltsicherheitsrat muss nach Auffassung der
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) darauf bestehen, dass
die indonesische Armee aus Osttimor abgezogen wird. "Die indonesischen
Sicherheitskräfte sind für die Völkermordverbrechen an der
osttimoresischen Zivilbevölkerung in den vergangenen Wochen verantwortlich",
heißt es in einem Appell der Menschenrechtsorganisation an den Präsidenten
des Weltsicherheitsrates, den niederländischen UN-Botschafter Peter
van Walsum, vom Dienstag. "Sollte erwogen werden, dass UN-Truppen gemeinsam
mit der indonesischen Armee Frieden schaffen sollen, dann hieße dies,
den Bock zum Gärtner zu machen." Der Weltsicherheitsrat tritt heute
erneut in New York zusammen, um über die Modalitäten des Einsatzes
von UN-Friedenstruppen auf Osttimor zu beraten.
Schon einmal hätten die UN bei der Ausarbeitung
der New Yorker Abkommen vom 5. Mai 1999 über die Durchführung
der Volksabstimmung auf Osttimor den folgenschweren Fehler begangen, die
indonesische Polizei mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit
in Osttimor zu betrauen. Tausende Osttimoresen hätten dies mit ihrem
Leben bezahlen müssen.
"Wenn sich das Debakel der UN-Truppen in Bosnien
und Somalia nicht wiederholen soll, muss der Weltsicherheitsrat aus den
Fehlern der Vergangenheit lernen", forderte der GfbV-Asienexperte Ulrich
Delius. "Die Blauhelme müssen das eindeutige Mandat erhalten, die
Zivilbevölkerung aktiv vor Übergriffen zu schützen und die
Rückkehr der Flüchtlinge durchzusetzen."
Eine Publikation der Gesellschaft
für bedrohte Völker. Weiterverbreitung bei Nennung der Quelle
erwünscht
Una pubblicazione
dell'Associazione per i popoli minacciati. Si prega di citare la fonte
@@@ WebDesign:
M.
di Vieste