GfbV protestiert gegen das Todesurteil
für A. Öcalan
Italien und die EU sollen die Türkei zur friedlichen Lösung der Kurdenfrage drängen - Neue Rüstungsgeschäfte verhindern |
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Nach der Verkündigung des Urteils
gegen den Vorsitzenden der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan,
sollte die italienische Regierung und die EU für eine friedliche demokratische
Lösung der Kurdenfrage in der Türkei eintreten. Diese Forderung
hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Montag erhoben.
Scharf kritisierte die GfbV gleichzeitig Bundesverteidigungsminister Rudolf
Scharping, der nach Informationen des Nachrichtenmagazins “Der Spiegel”
trotz der schweren Menschenrechtsverletzungen an den Kurden die von einer
deutschen Rüstungsfirma beantragte Lieferung von 120 deutschen Panzern
vom Typ “Fuchs” an den Nato-Partner Türkei befürwortete. Scharping
unterstützte darüber hinaus auch noch die Vergabe einer Lizenz
für den Bau von weiteren 1.800 Panzern in der Türkei.
“Wenn Ankara jetzt nicht unter Druck gesetzt wird, den Kurden Menschen- und Bürgerrechte einzuräumen, droht eine erneute Radikalisierung der kurdischen Befreiungsbewegung auch in der EU”, warnt die GfbV. Auf keinen Fall dürfen neue Rüstungsgeschäfte abgeschlossen werden. Dies würde Ankara nur ermuntern, mit der Politik der Unterdrückung fortzufahren.” Noch immer seien demokratische kurdische Parteien, Organisationen und Institutionen verboten und Gesetzte zur Unterdrückung von ethnischen und religiösen Minderheiten in Kraft.
“Viele Kurden sind verzweifelt. Sie haben gesehen,
daß die internationale Gemeinschaft die Vertreibung der Kosovo-Albaner
beendet hat und jetzt Hunderttausende Flüchtlinge zurückkehren
können. Doch weder die EU noch die UNO unternehmen große Anstrengungen,
im Nato-Land Türkei die Rechte der Kurden durchzusetzen, den Vertriebenen
die Rückkehr zu ermöglichen und den Wiederaufbau der zerstörten
Dörfer einzufordern”, erklärte die GfbV. Einem Bericht einer
offiziellen Untersuchungskommission des türkischen Parlaments zufolge
wurden 3.428 kurdische Dörfer zum größten Teil von der
türkischen Armee und Spezialeinheiten zwangsgeräumt, anschließend
meist zerstört und mehr als 2,5 Millionen Kurden vertrieben.
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