Die aktuell veröffentlichten Daten zur Umgangsprache bei der Volkszählung 2001 zeigen äußerst besorgniserregende Tendenzen der rasch voranschreitenden Assimilation vor allem in den ländlichen Siedlungsgebieten der österreichischen Volksgruppen. Obwohl Volkszählungsergebnisse nicht die tatsächliche Größe der Volksgruppen wiederspiegeln, so ist doch die ungebrochene, ja verstärkte Assimilationstendenz klar ersichtlich, da die Abnahme im Vergleich zur Volkszählung 1991 bis zu 10% beträgt. Das auch bei dieser Volkszählung einiges dazu getan wurde um die Volksgruppensprachen statistisch zu verringern zeigen auch die Wiedereinführung der "Volksgruppensprache – Windisch" und das auseinanderdividieren von Burgenland-Kroatisch und Kroatisch, was einen statistischen Rückgang der Volksgruppensprache um ein Drittel ausweist. Des weiteren seien vor allem in Kärnten massive Einschüchterungsversuche, offenbar erfolgreich unternommen worden, heißt es in einer Presseaussendung des Österreichischen Volksgruppenzentrums.
"Die Politik ist mehr den je gefordert rasche und konkrete Schritte zum effektiven Volksgruppenschutz zu setzen, vor allem im Bereich der Medien, des Sprachunterrichtes, der sichtbaren Zweisprachigkeit und der Wirtschaftsförderung des ländlichen Siedlungsgebietes der österreichischen Volksgruppen", erklärte Marjan Pipp, Präsident des Österreichischen Volksgruppenzentrums, fügte hinzu, dass nunmehr von Sonntagsreden zu Taten übergegangen werden soll und kündigte an, dass das Österreichische Volksgruppenzentrum alsbald die Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien zur künftigen Volksgruppenpolitik konkrete Fragen stellen wird und ihre Antworten vor den Nationalratswahlen der Öffentlichkeit zugänglich machen wird, um auch den Volksgruppenangehörigen eine Entscheidung anlässlich der Wahl zu erleichtern, heißt es abschließend in der Presseerklärung des Österreichischen Volksgruppenzentrums.
Detailergebnisse: www.statistik.at/
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