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Als "ungeheuerlichen Justizirrtum" bezeichnete der Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu die Verurteilung Peltiers. Der Indianer war wegen angeblichen Mordes an zwei FBI-Agenten am 6. Februar 1976 in Kanada festgenommen und nach seiner Auslieferung an die USA 1977 zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt worden.
Inzwischen
fordert selbst Richter Gerald Heaney, der Peltier so hart bestrafte, die
Aufhebung seines eigenen Urteils. Denn im Laufe der Jahre konnte bewiesen
werden, dass die tödlichen Kugeln nicht aus der Waffe des Indianers
stammten und die Ergebnisse der ballistischen Untersuchung gefälscht
waren. Spätestens 1986 hätte Peltier freigelassen werden müssen.
Damals musste der ermittelnde Generalstaatsanwalt in einem Berufungsverfahren
einräumen, dass niemand wisse, wer die beiden Agenten bei einem Schusswechsel
zwischen FBI und Mitgliedern des American Inidian Movement (AIM) getötet
hatte. Auch die Hauptbelastungszeugin wiederrief ihre Angaben. Unter massiven
Drohungen sei sie vom FBI zur Falschaussage gezwungen worden, erklärte
sie im Oktober 2000 bei einer Anhörung vor einer renommierten kanadischen
Rechtsfakultät.
Nach dem amerikanischen Rechtssystem sind alle juristischen Möglichkeiten zur Wiederaufnahme des Verfahrens erschöpft. Nur eine Begnadigung kann Peltier die Freiheit schenken. Der 56jährige, der aufgrund eines Schlaganfalls auf einem Auge fast blind ist und zudem an Diabetes leidet, hat immer seine Unschuld beteuert. Doch er hat mächtige Gegner: Das FBI organisierte im November und Dezember 2000 eine eigene Website und eine Demonstration in Washinton gegen eine mögliche Begnadigung durch Bill Clinton.
Siehe dazu auch unsere letzte Aktion für die Begnadigung von Peltier.
Weitere Infos auf der
Website des Peltier-Verteidigungskomitees (auf Englisch) http://www.freepeltier.org
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