|
|
Die GfbV protestiert gegen das
harte Vorgehen der österreichischen Polizei gegen
Vertriebene aus dem Kosova. Am vergangenen Wochenende haben
die österreichischen Behörden am Brenner
über 100 Flüchtlinge aus
dem Kosovo nach Italien zurückgewiesen. Die österreichische Polizei geht mit
der vollen Härte der Gesetze gegen Vertriebene vor.
Diese unverständliche Maßnahme wird gegen
Menschen gerichtet, die Opfer der ethnischen Säuberung
sind. Die Gesellschaft
für bedrohte Völker-international hat 1.000
Vertriebene aus dem Kosova befragt, wobei sich herausgab, daß Belgrader
Sonderpolizei, Militär und Milizen gezielt Menschn
ermorden.
Die Beweislast ist erdrückend, es gibt viele Namen von Tätern. Die Umfrage bestätigt die Befürchtungen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE), laut der die von jugoslawischen Truppen verübten Grausamkeiten ein unvorstellbares Ausmaß erreicht haben. Ein solches Ausmaß an Vergewaltigungen, Folter, Verstümmelungen und Erschießungen hat sich laut OSZE niemand vorstellen können. Das Vorgehen der österreichischen Behörden kann deshalb nur als zynisch bezeichnet werden. Der österreichische Innenminister Karl Schlögl hat im April betont, daß Flüchtlinge aus dem Kosova von Österreich “auch nicht in sichere Drittländer” zurückgeschickt werden. Die österreichische Polizei ignoriert diese Aussage. Die Polizei scheint die Panikmache der freiheitlichen Nationalratabgeordneten Helene Patrick-Pable ernst zu nehmen. Sie hat sich gegen die weitere Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochen, um die “ethnische Balance” nicht zu gefährden. Österreich hat in den vergangenen Jahren immer stolz auf das eigene Menschenrechtsengagement verwiesen. Die Festnahme von Vertriebenen, die einer Schikane gleichkommt, hat wenig mit menschenrechtlichem Engagement zu tun.
Die GfbV hat immer wieder ein
Aufnahmezentrum für Flüchtlinge
gefordert. Die Länder
Trentino, Südtirol und Nordtirol sollen in der
Flüchtlingsfrage zusammenarbeiten und den Vertriebenen
ein Asyl ermöglichen. Ein gemeinsamer
Flüchtlingsbeauftragter soll die Hilfe koordinieren.
Die GfbV erinnert daran, daß der Wille der Nord- und
Südtiroler, Menschen in Not zu helfen, nicht durch
engstirnige Polizeipolitik unterlaufen werden darf. Deshalb
sollen Nord- und Südtirol dem österreichischen
und dem italienischen Innenministerium wesentlich
höhere Flüchtlingsquoten anbieten.
Una pubblicazione dell'Associazione per i popoli minacciati. Si prega di citare la fonte / Eine Publikation der Gesellschaft für bedrohte Völker. Weiterverbreitung bei Nennung der Quelle erwünscht ** WebDesign: M. di Vieste