Aborigine-Proteste zur
Olympiade
Rassendiskriminierung in
Australien
Regierung verweigert UN-Expertenkomitee den
Zutritt |
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Bozen, Göttingen,
11.9.2000
Wenige Tage vor
Eröffnung der 27. Olympischen Sommerspiele in Sydney hat die
Australische Bundesregierung dem Expertenkomitee der Vereinten
Nationen für die Abschaffung der Rassendiskriminierung
(CERD) den Zutritt in das Land verweigert. Das Bild von
Wärme und Gastfreundlichkeit, das Australien zu den Spielen
ausstrahlen will, soll offenbar nicht durch Berichte über
die Unterdrückung der Ureinwohner des Kontinents
überschattet werden. Den Aborigines wurden alle
Demostrationen in der Nähe der Sportveranstaltungen
verboten. |
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Die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV), Menschenrechtsorganisation
für verfolgte ethnische und religiöse Minderheiten mit
Beraterstatus bei den Vereinten Nationen, protestiert zusammen
mit den Aborigines gegen die Verletzung internationaler
völkerrechtlicher Verträge durch die australische
Regierung. Sie fordert Premierminister John Howard dazu
auf, endlich mit den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten und
sich bei den Aborigines im Zeichen der Olympiade für zwei
Jahrhunderte des Völkermordes, des Landraubes und der
Diskriminierung offiziell zu entschuldigen.
Die GfbV
organisiert eine Pressekonferenz mit dem prominenten
Aborigine-Sprecher Michael Anderson am 12. September 2000
in Berlin. Michael Anderson, der einer Aborigine-Gemeinschaft mit
etwa 3.000 Angehörigen vorsteht, wird aus Anlass der
Olympiade über die andauernde Rassendiskriminierung auf dem
5. Kontinent, hohe Todesraten in australischen Gefängnissen,
Verelendung und über seinen eigenen Kampf für die
Landrechte der Aborigines berichten.
Eine
Publikation der Gesellschaft für bedrohte Völker.
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