Wem gehört das "Heilige Land"?
Die einseitige Parteinahme für die Palästinenser ist falsche Solidarität
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Bozen, 29.11.2000

Trotz der Gewalt ist und bleibt das siebenjährige Oslo-Abkommen die einzige Alternative. Die viele Toten, erschossen von israelischen Militärs, von palästinensischen Sicherheitskräften und nationalistischen Militanten beider Seiten, sind von den palästinensischen Politikern sinnlos verheizt worden. Nur der Dialog zwischen den beiden Nationen verschafft Israel die notwendige Sicherheit und den Palästinensern einen eigenen Staat.

Eine Politik des Dialogs, der die sogenannten heiligen Stätten, unter internationale Verwaltung bringt, zum Abzug des Israelis aus dem besetzten Palästinenser-Gebieten führt, die Rückkehr der palästinensischen Vertriebenen und die Vertreibungswiedergutmachung ermöglicht und die palästinensischen Israelis zu gleichberechtigten Bürgern (Anerkennung der palästinensischen Sprache und des multinationalen Charakters Israels) macht.

Ein Dialog, der auch die Palästinenser dazu bringt, den israelischen Staat anzuerkennen, der die jüdische Anwort auf den Holocaust war. Israel muß anerkennen, daß der jüdische Staat auf palästinensischen Gräbern entstand; die Palästinenser müssen erkennen, daß es für die Juden keine Alternative zum israelischen Staat gibt; Israel muß eingestehen, daß in den besetzten und in den Autonomiegebieten Palästinenser zu Tode kommen; die Palästinenser müssen erkennen, daß ihre Anschläge auf Synagogen in Europa purer Antisemitismus sind.

Israelis wie Palästinenser müssen endliche ihre Politik der religiös begründeten Ansprüche auf Land und Betstätten aufgeben. Religiöse Inbrunst kann nicht politische Argumente ersetzen.

Die Kritik der Palästinenser am massiven israelischen Militäreinsatz mag gerechtfertigt sein, genauso der Vorwurf an den rechten Likud, den Friedensprozeß ausgehöhlt zu haben. Tatsache ist aber auch, daß die israelische Labor-Regierung in den sommerlichen Verhandlungen besonders konzessionsbereit war.

Palästinenser-Präsident Arafat wollte den Kompromiß nicht und setzte auf Konfrontation. Seine Behörden schicken palästinensische Jugendliche bewußt ins offene Feuer der Israelis. Es ist bekannt, daß die Autonomiebehörden den Konflikt schüren. So wie es bekannt ist, daß die Arafat-Autonomie die Menschenrechte grob verletzt.

Der Staat Israel ist entstanden auf einem Leichenberg der NS-Vernichtungsindustrie, aber auch durch die Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung. Israel, als jüdisch definierter Staat, diskriminiert die palästinensische Minderheit. Die arabischen Kriege zur Durchsetzung des palästinensischen Selbstbestimmungsrechts und der blutige palästinensische Terror haben Israel in einer höchst bewaffnete Wagenburg verwandelt und zu seiner Besatzungsmacht. Der jetzt eingeschlagene Weg des Kriegs der unteren Intensität wird schlußendlich zu blutigen ethnischen Säuberungen führen - in Israel und in den Palästinensergebieten.

Israel muß aufhören, Besatzungsmacht zu sein. Die Palästinenser müssen zeigen, daß sie ein friedliches Auskommen mit Israel und den jüdischen Israelis wollen. Diesen Beweis sind sie bisher schuldig geblieben.

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