In Artikel 25/1 der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" der UNO steht sinngemäß:
Jeder Mensch hat das Recht auf einen Lebensstandard, der ihm selbst und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden gewährleistet, das schließt Nahrung, Kleidung, Unterkunft, medizinische Versorgung und notwendige soziale Dienstleistungen mit ein…
Art.25/2 : Mütter und Kinder haben Anspruch auf eine besondere Fürsorge und Unterstützung. Alle Kinder, ob ehelich oder unehelich geboren, sollen den selben sozialen Schutz genießen.
Die WHO, die Weltgesundheitsorganisation im Rahmen der Vereinten Nationen, definiert Gesundheit folgendermaßen:
"Gesundheit ist der Zustand des völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens - und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen, ein fundamentales Menschenrecht. Das Erreichen des bestmöglichen Gesundheitszustandes stellt weltweit ein herausragendes soziales Ziel dar, zu dessen Verwirklichung der Einsatz vieler anderer sozialer und ökonomischer Bereichezusammen mit dem Gesundheitssektor erforderlich ist."
In der Deklaration von Alma Ata 1978 der WHO wird ein Konzept zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung ("Primary Health Care") für alle verabschiedet:
"Gesundheit für alle im Jahr 2000"
In diesem Modell
gibt es einige wesentliche Punkte:
* Verbesserung der
sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen besonders für die
ärmsten Länder.
* Die große
Masse der Bevölkerung soll sowohl Haupttätige als auch
Hauptbegünstigte der Gesundheitsversorgung sein.
"Partizipation" wird groß geschrieben. Weg von der
hochtechnisierten Medizin für wenige, hin zu einer
Basisversorgung für alle.
* Hohe Priorität
für die unterste Versorgungsebene (Dorfebene:
Gesundheitsarbeiter, einfache Gesundheitsposten zur Versorgung
einfacherer medizin. Probleme, Gesundheitserziehung,..). Erst
wenn diese Ebene zur Versorgung nicht mehr ausreicht, kommt die
zweite Ebene der Distriktkrankenhäuser und schließlich
die dritte Ebene der Zentralspitäler ins
Spiel.
Diese Ziele sind leider von der heutigen Realität sehr weit entfernt, auch wenn auf dem einen oder anderen Gebiet in den letzten Jahren positive Entwicklungen zu erkennen sind. Auf die Weltbevölkerung bezogen, ist die Gesundheitsversorgung, wie sie für uns selbverständlich ist, ein Privileg einiger weniger Menschen.
Beispiel
"Impfungen":
* Die von der WHO
(Weltgesundheitsorganisation) empfohlenen Impfungen würden
pro Kind ca. 13 US$ kosten ( ca. 20.000
Lire).
* 2 Millionen Kinder
sterben jährlich an Krankheiten, die durch eine Impfung
vermeidbar wären.
* In den USA wird
jährlich für Zigarettenwebung mehr Geld ausgegeben, als
auf der ganzen Welt für Impfprogramme zu Verfügung
steht.
Beispiel
"Medikamente":
* Ein Viertel der
Weltbevölkerung verbraucht drei Viertel aller
verfügbaren Medikamente.
* Jedes Jahr kommen
über 1000 neue Medikamente auf den Markt, von denen nur ca.
50 wirklich neue Substanzen enthalten, der Rest dient dem
besseren Verkauf durch die Konzerne.
* Der Großteil
aller Erkrankungen könnte mit einer Zahl von rund 300
Medikamenten zufriedenstellend behandelt
werden.
* In Deutschland wird
die Zahl der Medikamentenabhängigen auf mindestens 800.000
geschätzt.
Eine kleine
Geschichte mit "Happy End"
Farai ist drei Jahre
alt und lebt in einem Behindertenzentrum in Harare, der
Hauptstadt Zimbabwes. Er kann noch nicht richtig gehen und nur
sehr wenige Worte sprechen, dafür lacht er jeden Besucher
fröhlich an. Sein Problem - er leidet an einem
Hydrozephalus, einem sogenannten Wasserkopf. In seinem Kopf hat
sich zu viel Flüssigkeit angesammelt, die aufgrund einer
kleinen Fehlbildung nicht abfließen kann. So kann sich
Farais Gehirn nicht richtig entwickeln Eine Operation könnte
helfen, doch die notwendige Voruntersuchung müßte bei
einem Privatarzt gemacht werden, und dafür reicht das Geld
nicht Farai hat keinen Vater mehr und sein Onkel, der mit seinem
geringen Einkommen nun zwei Familien versorgen muß, kommt
gerade fürs Nötigste über die Runden. Keine
Operation aber beteutet schwerste geistige Behinderung,
Schmerzen, aufgrund des Aussehens vermutlich ein Leben abseits
der Gesellschaft.
Die Situation ist kein Einzelfall. Mit nur wenigen Dollars könnte häufig der Lebensweg vieler Behinderter oder Kranker in eine ganz andere Richtung führen und ihnen eine deutlich bessere Lebensqualität ermöglichen. Medizinische Untersuchungen oder Behandlungen, die bei uns zur absoluten Selbverständlichkeit gehören und für deren Kosten großteils unser Sozialsystem aufkommt, können über Sein oder Nicht-sein, beziehungsweise über die Lebensqualität, die Entwicklungsmöglichkeiten, das Vorhandensein von Schmerzen entscheiden. Wer im "falschen" sprich armen Land geboren wurde hat halt Pech gehabt - ODER??
Übrigens wie schon der Titel verspricht, Farai hat, trotz widriger Umstände, Glück gehabt. Es fand sich jemand, für den dieser Geldbetrag ein Abendessen zu zweit in einem Restaurant bedeutet hätte, für Farai beteutete es ein neues Leben. Der kleine Bub wurde untersucht, operiert und entwickelte sich daraufhin prächtig. In eienm halben Jahr hatte er seinen Entwicklungsrückstand nahezu aufgeholt, lief herum, plauderte und lachte immer noch viel. Wenn er sechs Jahre alt ist wird er wohl eine normale Grundschule besuchen und bei seiner Familie leben können.
Farai - das heißt auf Shona übrigens "Freude"- nach seiner Operation.
HIV - Aids - ein weltweites Problem
Eines der brennendsten Gesundheitsprobleme und Herausforderungen der letzten Jahre stellt sicherlich das Auftreten von HIV und dessen rasante Ausbreitung dar. Der Großteil der Infizierten lebt in Ländern der sogenannten "Dritten Welt", vor allem in Afrika südlich der Sahara. Wie bei vielen anderen Infektionskrankheiten spielt die schlechte sozio-ökonomische Situation in diesen Ländern eine wesentliche Rolle bei der explosionsartigen Ausbreitung des Virus. Auch die Tuberkulose, die vor einigen Jahren stark an Bedeutung verlor und schon mehr oder weniger als Problem der Vergangenheit betrachtet wurde, erlebt heutzutage durch die HIV-Epidemie einen neuen Höhepunkt. Bei Tuberkulose zeigt sich besonders deutlich, wie wesentlich der Einfluß von gesunder, ausreichender Ernährung und guten Wohnbedingungen auf den Heilungsprozess sind.
HIV/Aids sind jedoch nicht nur ein Problem der tropischen Länder, auch bei uns gibt es eine Anzahl von infizierten Mitmenschen. Ihnen wird zwar eine entsprechend gute medizinische Betreuung zuteil - im Gegensatz zu Betroffenen armer Länder- , das größte Handikap dieser Erkrankung aber, die soziale Isolation bleibt auch ihnen nicht erspart. Hier liegt es an jedem einzelnen von uns, uns über die Krankheit zu informieren und gegen die Diskriminierung mit HIV infizierter oder an Aids erkrankter Menschen vorzugehen.
Evans
Evans starb im
März 95 an Aids. Er war 8 Jahre alt und wog gerade noch 10
Kilogramm. Seine Mutter hat ihn bis zum Schluß liebevoll
gepflegt, obwohl sie selbst schon unter den Symptomen dieser
Krankheit zu leiden hatte. Vitamin- und eiweißreiches Essen
konnte sie sich nicht leisten, sie hatte aufgrund der Pflege
ihres Kindes und der eigenen Erkrankung ihren schlecht bezahlten
Arbeitsplatz verloren. Wenigstens durfte sie noch in dem Zimmer
mit sechs anderen Verwandten wohnen bleiben. Medikamente für
Evans schwere Pilzinfektionen waren zu teuer. Evans Mutter starb
knapp 2 Monate nach ihrem Sohn, in den nächsten drei Monaten
folgten noch Evans Tante und seine kleine Kusine. Der Vater
zeigte ebenfalls schon deutliche Anzeichen von Aids. Innerhalb
eines knappen Jahres wurde eine ganze Familie buchstäblich
ausgelöscht. Wie viele, viele andere auch.
* Täglich
infizieren sich ca. 8500 Menschen mit dem
HIVirus.
* Erwartete Zahl an
HIV positiven Personen im Jahr 2000: ca. 40
Millionen.
* Die Hälfte
aller Neu-Infizierten ist jünger als 25
Jahre.
AIDS
Realität
zwar, doch weit weg von meinem Leben.
Das geht nur die
anderen an.
Ein unangenehmes
Thema, sensibel und tabuisiert, verbunden mit Sex und
Tod.
Das kann mir nie
passieren.
ODER DOCH?
Betrifft auch Vieles vor allem die Situation der Länder des Südens, so sollten wir auch unsere Situation überdenken. Bei all dem technischen Fortschritt, dem Überfluß, der Leistungsgesellschaft und unter dem Aspekt, daß Gesundheit mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit bedeutet:
LEBEN WIR GESUND?
Die Umweltverschmutzung nimmt bedrohliche Formen an, trotzdem fahren wir die 500 Meter zum nächsten Geschäft, zur Schule, zum Sport mit dem Auto.
Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen, weil sie dem täglichen Streß und Leistungsdruck bei der Arbeit nicht mehr gewachsen sind.
Vor lauter Überfluß kennen viele das Maß zwischen hungrig und satt nicht mehr und werden immer dicker und dicker und dicker.
Auch in der Freizeit gibt es keine Ruhe - man muß etwas erleben, aktiv sein; spazieren gehen und mit der Seele baumeln sind nicht mehr "in".
Weitere Beispiele überlasse ich Deiner Phantasie....
Freilich ist die
Behandlung des Themas "Recht auf Gesundheit" bei weitem nicht
vollständig. Anhand weniger Beispiele gewinnen wir
vielleicht einen keinen Eindruck über die enormen Probleme,
die der Verwirklichung "Gesundheit für alle im Jahr 2000" im
Wege stehen.
Was können
wir konkret tun?
Sicher können wir
nicht gleich die Welt verändern, und Patentrezepte, wie man
sich am besten engagiert, gibts auch nicht. Jeder muß wohl
für sich den richtigen Weg finden. Wichtig erscheint mir auf
alle Fälle, bei sich selbst zu beginnen - wie gehe ich mit
meinem Körper um, was mute ich meiner Umwelt zu, trage ich
zu einem gesunden Lebensumfeld bei? Ist es mir möglich mich
für Benachteiligte einzusetzen, damit sie ihrem Recht auf
gesunde Lebensbedingungen näher kommen? Nicht immer ist es
dafür notwendig in südliche Länder zu
gehen....
Sollte der eine oder andere doch den Wunsch haben, die Situation in den sogenannten Entwicklungsländern kennenzulernen und eventuell auch dort zu arbeiten, stelle ich kurz eine Entwicklungshilfeorganisation vor:
ÖED -Österreichischer Entwicklungsdienst:
Es handelt sich um eine Nicht-Regierungs-Organisation mit Sitz in Wien. Nach Informationsseminaren, Auswahlverfahren und Vorbereitung besteht die Möglichkeit, als Entwicklungsarbeiter sowohl im Sektor Gesundheit, als auch in vielen anderen Bereichen wie ländliche Entwicklung, Bildungswesen, Kleingewerbeförderung usw. für zwei Jahre in einem ÖED-Partnerland (z.B. Ecuador, Nicaragua, Zimbabwe, Uganda, Papua Neuguinea) zu arbeiten. Grundvoraussetzung dafür sind eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung.
Zum Hineinschnuppern bietet der ÖED auch Kurzzeitaufenthalte an. Dabei wird vor allem versucht, den TeilnehmerInnen ein Kennenlernen der Lebensrealität in Entwicklungsprojekten zu ermöglichen. Diese Reisen werden durch Seminare vorbereitet und von erfahrenen Leuten begleitet.
Wer genauere
Informationen über alle Aktionsbereiche des ÖED
möchte, wende sich an:
ÖED,
Türkenstraße 3, A-1090Wien.
Tel.: 0043/1/317 53
74-0 Fax: 0043/1/310 05 92
Wer sich für eine der zahlreichen italienischsprachigen Organisationen interessiert, wende sich für weitere Informationen an die OEW - Organisation für Eine Welt, Brixen, Kleine Lauben 7.
Zum
Weiterlesen:
Der
Weltgesundheitsatlas v. Judith Mackay, Verlag. J.H.W.Dietz
Nachf.
Zum Beispiel
Gesundheit, Red.: T.Gebauer, H.Branscheidt, Lamuv
Verlag
Zum Beispiel AIDS v.
Uwe Jungfer, Lamuv Verlag
Art. 25 Diritto alla salute
1- Ognuno ha diritto ad un tenore di vita sufficiente a garantire la salute e il benessere proprio e della sua famiglia, con particolare riguardo all'alimentazione, al vestiario, all'abitazione, alle cure mediche e ai servizi sociali necessari (...)
2. La maternità e l'infanzia hanno diritto a speciali cure ed assistenza. Tutti i bambini, nati nel matrimonio o fuori di esso, devono godere della stessa protezione sociale.
Per l'OMS (organizzazione mondiale della sanità) salute è: "uno stato di completo benessere fisico, psichico e sociale", non la semplice mancanza di malattia
Nella Dichiarazione di Alma Ata (1978) sono state indicate le linee guida per l'assistenza sanitaria articolato su tre punti essenziali:
- miglioramento delle condizioni sociali ed economiche
- partecipazione della popolazione alle misure sanitarie
- priorità all'assistenza sanitaria decentrata
Questi obiettivi sono molto distanti dalla realtà:
Più di un miliardo di persone non hanno acqua potabile, o non ne hanno abbastanza.
Più di 800 milioni di persone sono denutrite, e tra questi 200 di bambini.
Piccola storia a lieto fine:
Farai, 3 anni, vive in Zimbabwe; ed è idrocefalo. Nei nostri paesi questo disturbo viene riconosciuto e curato senza difficoltà. In Zimbabwe le visite mediche non sono gratuite. Farai rischia di restare gravemente handicappato per tutta la vita, perché la sua famiglia non ha i soldi per il dottore. E' la sfortuna di chi nasce nei paesi sbagliati...
A Farai, invece, è andata bene, e ha trovato qualcuno per il quale la somma necessaria rappresentava più o meno il costo di una cena in un ristorante, che lo ha aiutato. Ora Farai potrà sperare in una vita normale.
AIDS e tubercolosi
L'AIDS è uno dei problemi sanitari più gravi degli ultimi anni. La maggior parte dei malati vive in paesi del terzo mondo, in particolare nell'Africa subsahariana. Questa diffusione è dovuta certamente anche alle pessime condizioni socioeconomiche di questi paesi. Trascinata dall'AIDS, anche la Tubercolosi sta guadagnando terreno: nel caso della tubercolosi è particolarmente evidente come un nutrimento sufficiente e sane condizioni abitative siano essenziali alla guarigione.
Cosa si può fare in concreto
per affrontare
questi problemi è necessario partire da se stessi:
chiedendosi come si tratta il proprio corpo, il proprio ambiente,
come si contribuisce ad un ambiente di vita sano. Inoltre
é possibile decidere di collaborare con qualche
associazione di cooperazione con il terzo mondo che operano sia
in Italia che all'estero.
|