Offener
Brief an die Abgeordneten des Landtages, an die Mitglieder der Landesregierung
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Der Geist dieser Beschlüsse
muss auch für die Roma gelten. Die Roma-Unterkünfte an der Autobahn
in Bozen-Süd sollten aufgelassen werden: Die menschenfeindliche Umwelt
an der Autobahnausfahrt ist für Unterkünfte nicht geeignet. Eine
Alternative tut not.
Erst im Sommer wurden Roma
aus Frankreich von mehreren Gemeinden kurzerhand verschickt. Es braucht
also solche Notunterkünfte auch in anderen Teilen des Landes, nicht
nur in Bozen.
Die GfbV hat Unterstaatssekretär Gianclaudio Bressa darauf gedrängt, Flüchtlinge, Roma und auch Angehörige der verschiedenen Einwanderergruppen anzuhören. Südtirols Gesellschaft muss sich verstärkt dieser neuen Mitbürgern annehmen, d.h. gezielte Maßnahmen zur Integration an Schulen (die es teilweise bereits gibt), Schaffung von Wohnraum (Arbeitnehmer aus Nicht-EU-Ländern zahlen Steuern) und Aus- und Weiterbildungsprogramme anbieten.
Das Land soll dem Beispiel
des Regierungskommissariats und der Gemeinde Bozen folgen und einen Beirat
für Flüchtlinge, Roma und Einwanderer einberufen. Diese Gruppe
der "neuen Südtiroler" (Zitat aus der SWZ) wächst kontinuierlich
an, ohne Chancen der Mitsprache und somit Mitbestimmung zu haben. Die -
nicht nur - sozialen Probleme dieser nicht homogenen Bevölkerungsgruppe
können auf Dauer das Zusammenleben in der Südtiroler Gesellschaft
belasten. Diese Menschen sollen gehört werden, sollen mitreden können,
sollen Teil der Gesellschaft werden. Ansonsten werden Ausgegrenzte und
Außenseiter zu einer Gefahr für die bereits konfliktaufgeladene
Südtiroler Gesellschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Gesellschaft für bedrohte
Völker
Siehe auch:
9. Novembre 1938 - 2000. 9. November 1938 - 2000. Das tödliche Vermächtnis der "Reichskristallnacht" Ein Licht für Verfolgte! Gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit Das Land der Lager. Apartheid gegen Roma in Italien |
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