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Die Skulptur stellt zwar eine Episode aus einer Dolomitensage dar, doch durch die Aufstellung zwischen den Landhäusern, zwischen den Institutionen der Macht, die immer wieder Rechte für die ladinische Minderheit verweigert, die immer wieder - auch in den letzten Jahren und Jahrzehnten der demokratischen Ordnung - die Assimilierung dieser Minderheit versucht hat, wird sie zu einem Symbol der Unterwerfung der einen Volksgruppe durch die andere - wird sie zu einem deutschen Siegesdenkmal.
Deutsche Kreise in Südtirol kritisieren zwar immer wieder das faschistische Siegesdenkmal, das die Unterwerfung der deutschen Sprachgruppe verherrlicht, doch im gleichen Atemzug wird das Laurin-Denkmal vor dem Landtag verteidigt. Entstanden ist das Denkmal in der Zeit des aufkeimenden deutschen Nationalismus, in einer Zeit, wo es in Tirol massive Versuche gab, die Ladiner zu germanisierung: Man wollte die Ladinische Sprache und Kultur auslöschen, um klare Grenzen zum italienischen Sprachraum zu haben. Das Denkmal ist das Erbe des deutschen Nationalismus - ein Denkmal der Menschenverachtung, der Theorie der Überlegenheit des Deutschen gegenüber anderen Kulturen - die Botschaft ähnelt der auf dem Siegesdenkmal in Bozen.
Die Polemik um das Denkmal wurde von der italienischen Rechten politisch besetzt. Doch darf das Thema nicht Monopol der Rechten sein. Die Botschaft des Denkmals sollte allen Südtirolern ein Dorn im Auge sein, besonders jenen, die in den Symbolen des italienischen Nationalismus eine Beleidigung der Südtiroler sehen, aber zur Beleidigung der autochtonen ladinischen Volksgruppe und ihrer Kultur schweigen. Es sollte nicht das Schweigen der Zustimmung sein. Das Symbol der Unterwerfung eines Volkes gehört in keinem demokratischen als Monument vor den Palästen der Macht , denn es ist ein Symbol rassistischer Gesinnung.
Zwischen den Landhäusern ist diese Skulptur ein deutsches Siegesdenkmal. Wir fordern die Entfernung und die Aufstellung an einem anderen, neutralen Ort.
Aus der
Presse:
UMSTRITTENER LAURIN. Seit das neue Landhaus am Bahnhof bezogen ist, steht er noch ungünstiger. Und bietet Anlaß zu politischen und ästhetischen Debatten. Das künstlerisch wertlose Denkmal, vor Jahren mit gütiger Unterstützung der Bauarbeitergenossenschaft CLE restauriert, steht zwischen den Landhäusern und dem Landtag auf dem falschen Platz. Und hat die falsche Botschaft: Unterdrückung - Dietrich, der Germane, ringt Laurin, den Romanen, nieder. Selbst Teile der SVP plädieren für einen Verstellung. (Text und Photo aus: Wochenmagazin FF, 14.09.2000, S. 12) |
Siehe auch:
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Na publicaziun dla Lia por i popui manacês. URL: www.gfbv.it/ladin/dossier/laurin.html |
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