Bozen, 16. Mai 2003
Auf Einladung von Präsident Franz
Pahl und Vizepräsident Carlo Willeit fand heute im
Regionalrat in Bozen die Vorstellung der Zeitschrift "bedrohte
Völker - pogrom" der Gesellschaft für bedrohte
Völker statt.
"Bedrohte Völker - pogrom" berichtet über verfolgte
ethnische und religiöse Minderheiten, Nationalitäten
und Ureinwohnervölker in aller Welt. Die Zeitschrift will
informieren, anklagen, aufrütteln und verändern. Die
Zeitschrift bringt einen Standpunkt, der in den Standard-Medien
meist nicht zur Sprache kommt. Sie gibt den Opfern von
Menschenrechtsverletzungen eine Stimme und nennt die Täter
beim Namen. Jede Ausgabe enthält neben einem
ausführlichen Titelthema eine Fülle von Berichten,
Interviews, Reportagen und Rezensionen. Für Menschenrechtler
und Entwicklungshelfer, für Journalisten, Lehrer und
Rechtsanwälte von Flüchtlingen ist pogrom eine
unentbehrliche Quelle geworden.
Die Zeitschrift war 1970 von Tilman Zülch als Organ der
Gesellschaft für bedrohte Völker gegründet worden;
sie profilierte sich rasch zum Dokumentationsmedium für
Unrecht und Diskriminierung, Menschenrechtsverbrechen,
Völkermord, aber auch für kulturelle Vielfalt und
Lobbyarbeit für Minderheiten und ihre Rechte. Historisch von
besonderer Wichtigkeit war die Aufarbeitung der Verfolgung der
Sinti und Roma durch den Nationalsozialismus: pogrom und die GfbV
waren die treibende Kraft bei der Aufarbeitung eines
verdrängten Teiles der deutschen Geschichte.
Seit Beginn 2002 wird die Zeitschrift von
der Südtiroler Sektion der Gesellschaft für bedrohte
Völker betreut. Die Themenschwerpunkte, die bisher vom
Bozner Redaktionsteam erarbeitet wurden:
pogrom -
bedrohte Völker 2002
- Israel - Palästina
- Medien der Minderheiten
- Irak - Der Henker von Bagdad
- Rio + 10 Geschundener Planet
- (Anti)Terrorkoalition
- EU-Verfassung: Verleugnete Vielfalt
pogrom -
bedrohte Völker 2003
- Am Rande der Menschheit
- Junge Hoffnung im Land der Ruinen
Derzeit in Bearbeitung ist ein Heft zum Panarabismus; das
nächste Heft wird Lateinamerika gewidmet sein; der
Journalist und GfbV-Mitarbeiter Karl Hinterwaldner hat die
Grundprobleme dargelegt - Erdöl, Großprojekte (wie
etwa Staudämme), Kokaanbau. Diese werden im
Lateinamerikaheft thematisiert werden. Im Lauf des Jahres wird
noch eine Nummer zum Thema Wasser herausgegeben, wobei Mauro di
Vieste anhand des Beispiels Nahost die Brisanz der Thematik
darlegte. Die Texte dieser Nummer werden auch auf Italienisch
erscheinen.
"Bedrohte Völker - pogrom" erscheint 6 Mal im Jahr. Das
Einzelheft kostet EUR 4,60 plus Porto, das Jahresabonnement
(sechs Ausgaben) EUR 25,00 incl. Porto. Abos können bei uns
bestellt werden oder in Göttingen.
Info: pogrom - bedrohte Völker, E-mail: verwaltung@gfbv.de