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Marokko - Westsahara

Der Journalist Ali Lmrabet muss freigelassen werden!

Bozen, 4. Juli 2003

Die Zeitschrift Demain, herausgegeben von Ali Lmrabet. Der Journalist Ali Lmrabet befindet sich seit dem 6. Mai 2003 aus Protest gegen die strafrechtliche Verfolgung in Marokko im Hungerstreik. Zwei Wochen später wurde er verhaftet; nachdem sich sein Gesundheitszustand aber verschlechtert hatte, verlegte man ihn am 26. Mai 2003 aus dem Sale-Gefängnis in das Avicennes-Hospital in der Hauptstadt Rabat. Sein gegenwärtiger Gesundheitszustand ist kritisch. Daher fordert die GfbV die Freilassung des Journalisten, der am 23. Juni den Hungerstreik auf Grund seines kritischen Gesundheitszustandes unterbrechen musste.

Ali Lmrabet ist der Herausgeber zweier satirischer Wochenzeitschriften in Marokko, des französischsprachigen "Demain Magazine" und des arabischsprachigen "Doumane". Er protestiert mit seinem Hungerstreik gegen das jüngste gegen ihn angestrengte Strafverfahren: Zuvor hatte er die Monarchie bzw. die Ansprüche Marokkos auf die Region Westsahara in Frage gestellt - in Marokko nach wie vor ein Tabu. Die Westsahara wird sowohl von Marokko beansprucht, welches das Territorium 1975 annektiert hat, als auch von der selbsternannten Exilregierung der "Polisario-Front", die einen unabhängigen Staat für das Gebiet der Sahrauis fordert.

Am Tag seiner Verhaftung, am 21. Mai 2003, verurteilte ein Gericht in Rabat Ali Lmrabet zu vier Jahren Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 20.000 marokkanischen Dirham (etwa 2000 Euro). Ihm werden die "Beleidigung des marokkanischen Königs Mohammed VI.", die "Unterminierung der Monarchie" sowie die "Gefährdung der Integrität des Staatsgebiets" zur Last gelegt. Außerdem wurden seine beiden Publikationen vom Gericht verboten. Das Gerichtsurteil gründet sich auf mehrere Artikel, Karikaturen und eine Fotomontage, die in den beiden Zeitschriften "Demain Magazine" und "Doumane" erschienen waren. Dazu gehört ein Artikel, der Auszüge aus einem in einer spanischen Zeitung veröffentlichten Interview mit Abdallah Zaâzaâ (membres.lycos.fr/demainmag/zazaainterview.htm), Gegner der Monarchie und gewaltloser ehemaliger politischer Gefangener, der für das Selbstbestimmungsrecht der Sahrauis in Westsahara eintritt, enthält.

Ali Lmrabet wurde unmittelbar nach der Verkündung des Gerichtsurteils ins Gefängnis gebracht - eine bei Verstößen gegen das Pressegesetz ungewöhnliche Maßnahme. Normalerweise würde die verurteilte Person in solch einem Fall bis zur Entscheidung in der Berufungsinstanz auf freiem Fuß bleiben. Internationale Menschenrechtsbeobachter betrachten Ali Lmrabet als gewaltlosen politischen Gefangenen, der allein wegen der Wahrnehmung seines legitimen Rechts auf freie Meinungsäußerung inhaftiert worden ist. Der Journalist musste sich bereits mehrmals wegen angeblicher Verstöße gegen die Pressegesetze vor Gericht verantworten.

Kontakt: alilmrabetsoutien@yahoo.fr.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/3dossier/sahrawi/sahrawi-de.html

* www: membres.lycos.fr/demainmag/ | www.arso.org | www.wsahara.net

Letzte Aktual.: 15.1.2004 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030704ade.html | XHTML 1.0 / CSS | WEBdesign, Info: M. di Vieste
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