Bozen, Göttingen, 3. November 2003
Neun Kinder unterschiedlicher Ureinwohnergemeinschaften
Kolumbiens haben zwischen März und September 2003 Selbstmord
begangen. Sie wollten nicht mehr weiterleben, weil sie es nicht
aushielten, dass sie und ihre Eltern, Geschwister, Freunde und
Nachbarn in ständiger Angst vor Überfällen leben
mussten. Seit Jahren befinden sich zahlreiche Ureinwohnergruppen
zwischen den Fronten im blutigen Bürgerkrieg Kolumbiens.
"Wir sind diejenigen, die am häufigsten von illegalen
bewaffneten Verbänden angegriffen und bedroht werden. Unser
Leben und das unserer Gemeinschaften ist täglich in Gefahr.
Besonders gefährdet sind diejenigen, die an den Flüssen
Jiguamando, Domingodo, Chintado und Quiparado leben", mit diesen
Worten haben sich die indigenen Gemeinschaften der Embera,
Wounnan, Katio, Chami und Tule haben sich nach den Selbstmorden
in einem Appell an den kolumbianischen Präsidenten gewandt:
Seine Regierung soll sich endlich für Frieden und Sicherheit
in den Indianergebieten einsetzen.
Bitten appellieren auch Sie an den kolumbianischen
Präsidenten Álvaro Uribe Vélez, die
indianischen Gemeinschaften in seinem Land zu
schützen.
E-Mail: auribe@presidencia.gov.co
Presidente de la República, S.E, Álvaro Uribe
Vélez His Excellency, after being informed about the suicide of nine children from indigenous communities in the last months I am very worried about the overall situation of the indigenous groups in your country. The nations Embera, Wounnan, Katio, Chami and Tule are especially in danger. The war in Columbia has already affected the indigenous communities and poses a danger to their existence and the emotional and physical wellbeing of the mentioned communities. I therefore urge you to do everything in your power to stop the war actions of illegal actors on the territory of the affected communities. Sincerely, Yours |
Freie Übersetzung des Textes:
Exzellenz,
nachdem ich hören musste, dass sich neun Kinder
unterschiedlicher indigener Gemeinschaften in Kolumbien in den
vergangenen Monaten das Leben genommen haben, mache ich mir
große Sorgen um das Schicksal der Ureinwohner in Ihrem
Land. Vor allem die Embera, Wounnan, Katio, Chami und Tule sind
in großer Gefahr. Der Krieg in Kolumbien hat die indigenen
Gemeinschaften nicht nur am Rande beeinträchtigt, vielmehr
sind sie unmittelbar in ihrer Existenz bedroht. Die Lebensfreude
und das physische Wohlergehen der genannten Gruppen sind
gefährdet. Deshalb bitte ich Sie dringend, alles in Ihrer
Macht Stehende zu tun, die Aktivitäten illegaler
Verbände auf dem Territorium der Betroffenen zu
unterbinden.
Hochachtungsvoll
Nur wenigen Flüchtlingen aus dem tschetschenischen
Kriegsgebiet ist die Flucht nach Deutschland gelungen. Sie sind
hier jedoch nicht sicher. Die meisten Asylgesuche werden
abgelehnt mit der Begründung, es gäbe eine
innerstaatliche Fluchtalternative. Leider werden Tschetschenen
überall in der Russischen Föderation verfolgt.
Dafür hat die GfbV viele Beweise gesammelt.
Die beiden tschetschenischen Ärzte --- und
--- sind von der Abschiebung bedroht. Sie wurden an
den besten Kliniken in Moskau ausgebildet und haben im ersten
Krieg in Tschetschenien Verwundete versorgt. Bis zur totalen
Erschöpfung operierten sie damals häufig rund um die
Uhr. Ihre Klinik musste wegen des Krieges dann außer Landes
verlegt werden. Auch in Moskau engagierten sie sich für
Kriegsverletzte, brachten tschetschenische Patienten in den
unterschiedlichen Moskauer Krankenhäusern unter. Doch bald
wurden sie der Zusammenarbeit mit tschetschenischen Terroristen
bezichtigt. Einer ihrer Kollegen wurde festgenommen und
gefoltert. Bald darauf wurde ein zweiter festgenommen.
Schließlich mussten alle Ärzte mussten fliehen. In den
Niederlanden, Frankreich und den USA haben viele dieser Mediziner
Asyl bekommen. In Deutschland jedoch nicht. Die beiden
Betroffenen leben in Hamburg.
Bitte schreiben Sie an den Hamburger Innensenator Dirk Nockemann
und appellieren Sie an ihn, diesen mutigen Männern und
exzellenten Ärzten in Deutschland Schutz zu
gewähren.
E-Mail: poststelle@bfi-a.hamburg.de
Freie und Hansestadt Hamburg, Herrn Innensenator Dirk
Nockemann Sehr geehrter Herr Senator, ich bin sehr in Sorge um das weitere Schicksal der beiden in Hamburg lebenden tschetschenischen Ärzte --- und ---. Sie hatten sich während des ersten und zweiten Krieges in Tschetschenien beispielhaft für ihre kriegsverletzten Landsleute eingesetzt und wurden aufgrund dessen in Russland verfolgt. Zusammen mit anderen Medizinern gelang ihnen die Flucht. Während ihre Kollegen in den Niederlanden, Frankreich oder den USA längst Asyl bekommen haben, wurde der Asylantrag dieser beiden mutigen und beruflich außerordentlich gut qualifizierten Ärzte in Deutschland abgelehnt. Ich appelliere eindringlich an Sie: Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass diese beiden beiden Tschetschenen und ihre Familien bei uns ein Bleiberecht erhalten, so dass auch deutsche Patienten von der fachlichen und persönlichen Kompetenz dieser Ärzte profitieren können. Mit freundlichen Grüßen |
Bei einer friedlichen Demonstration in Damaskus am 25. Juni
2003 wurden acht Kurden festgenommen. Die Teilnehmer der
Demonstration, in ihrer großen Mehrheit Kinder, wollten dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen einen Appell
übergeben, in dem sie Unterricht in der kurdischen Sprache,
die Anerkennung der kurdischen Namen und ein Ende der
Arabisierungspolitik in ihren Regionen forderten. Zu der
Übergabe kam es nicht. Vorher hatte die syrische Polizei die
Demonstration gewaltsam aufgelöst.
Die acht Kurden wurden 23 Tage lang von den Sicherheitsdiensten
festgehalten, mit verbundenen Augen und ohne Anwalt vom
zuständigen Staatsanwalt verhört. Nach Angaben ihrer
Angehörigen sollen sie gefoltert worden sein. Dann wurden
sie ins Gefängnis von Adra verlegt. Sie befinden sich jetzt
in Einzelzellen und sollen weiterhin misshandelt werden.
Die Namen der Gefangenen lauten:
- Muhamed Mustafa
- Amir Murad
- Salar Salih
- Hosan Muhamed Amin
- Hussein Ramadan
- Muhamed Sharif Ramadan
- Khalid Muhamed
- Masud Hamid
Bitte senden Sie eine E-Mail an den syrischen Präsidenten
Bashar al-Assad und bitten Sie um die Freilassung der
Inhaftierten:
E-Mail: email@assad.org
President Bashar al-Assad, President of the Republic Presidential Palace, Damaskus, Syria Excellency, I am very concerned about the fate of eight syrian kurds who were detained during a peaceful protest march on June 25th in Damascus. Muhamed Mustafa, Amir Murad, Salar Salih, Hosan Muhamed Amin, Husen Ramadan, Mohamed Sharif Ramadan, Khalid Muhamed and Masud Hamid supported kurdish children who wanted to hand over an appeal for their cultural rights to the United Nations Children's Fond. The demonstration was stopped and the named persons detained. I urgently appeal to you to do everything in your power for the release of the allegedly tortured men. Sincerely, |
Freie Übersetzung des Textvorschlages:
Exzellenz,
ich bin in großer Sorge um das Schicksal von acht syrischen
Kurden, die während einer friedlichen Demonstration am
25.6.2003 in Damaskus festgenommen wurden. Muhamed Mustafa, Amir
Murad, Salar Salih, Hosan Muhamed Amin, Husen Ramadan, Mohamed
Sharif Ramadan, Khalid Muhamed und Masud Hamidh hatten kurdische
Kinder unterstützt, die Unicef Forderungen für die
Einhaltung ihrer kulturellen Rechte übergeben wollten. Die
Demonstration wurde gestoppt und die genannten Personen
inhaftiert. Ich appelliere dringend an Sie, alles in Ihrer Macht
Stehende für die Freilassung dieser Männer zu tun, die
gefoltert worden sein sollen.
Mit freundlichen Grüßen