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Südtirol / Schützenbund

Deutscher Prontuario

Von Mateo Taibon

Inhalt

Stümperwerk | Zweisprachigkeit ist nicht Zweinamigkeit | Eigene Prinzipien mit Füßen getreten | Deutscher Prontuario | Die erste Ausrede: Keine Zeit | Nächste Ausrede: Platzgründe | Ausrede Siedlungsgebiet | Weitere Ausrede: Amtssprache | Eigene Lügen weiterspinnen | Ausrede der Idiome | Schlechteste aller Ausreder: Die nächste Karte | Der Pseudotoponomast überführt sich selbst der Lüge

Der Schützenbund hat eine Südtirolkarte mit "historisch gewachsenen geografischen Namen" herausgegeben. Es ist ein Werk im Zeichen von Chauvinismus und Pangermanismus. In der Tat, das ladinische Gebiet wird mit deutschen Ortsnamen überzogen, während die ladinischen Namen für nicht-ladinisches Gebiet unterschlagen werden, obwohl sie historisch sind. Im Schützenforum kam es zu einer Auseinandersetzung mit Ausfälligkeit und Vorwürfen von Wahn an User seitens des Toponomastik-"Experten" der Schützen, der - mit Hinweis auf einen Artikel von www.noeles.net - den Autor des nun hier vorliegenden Artikels unter der Gürtellinie angriff. Zur Verteidigung der Germanisierungswut und der nationalistischen Operation durch den Schützenbund konnte er freilich nur Ausreden und Ausflüchte vorbringen. Und eine sonderbare Geisteshaltung.

Schützenbund: Deutscher ProntuarioDer inquisitorische Geist ist nicht zu leugnen. Cristian Kollmann, Toponomastik-"Experte" der Schützen, ist brennend daran interessiert, wer sich hinter den Usern versteckt, die mit den Nick "Croderes" und "Germania" ihm zu widersprechen wagen. Mit einem Blick in www.noeles.net will er aus der Kürzel des Schreibers wissen, wer es ist. Nun, dem "Experten" mit der eigenartigen Neugier teile ich mit, dass ich nicht Croderes bin und nicht Germania. Er sollte sich also hüten, diese Lüge zu wiederholen. Ich lasse gerne gerichtlich bestätigen, dass ich es nicht bin. Was aber nicht heißt, dass ich deren Einwände nicht teilen würde.

Es ist eine eigenartige Gesinnung, welche die Anonymität der Nicknamen nicht akzeptieren will. Entweder der Schützenbund schreibt allen Usern vor, mit dem eigenen Namen zu posten, oder aber es gilt für alle das Recht, einen Nick zu verwenden. Nach der Person, die hinter einem Nick steht, wird sonderbarerweise nur dann gefragt, wenn der Schützenbund kritisiert wird. Als Rechtsextreme und Nazis im Forum unbeanstandet Hitler-Parolen und DVU-Stellungnahmen zum Besten gaben, wurde den Usern nicht vorgeworfen, dass sie sich hinter einem Nick versteckten. Auch wird das nicht denen vorgeworfen, die die SVP, in eindeuetiger rechtsextremer Gesinnung, als "Südtiroler Verräterpartei" bezeichnen.

Außerdem meldete sich das SSB-online-Team zu Wort, "Germania" und Croderes" seien ein- und dieselbe Person; man bitte die User, nur einen Nicknamen zu verwenden. Auch das mutet sonderbar an. Zum einen ist diese Regel nirgends angeführt. Bei Kritik werden also Regeln ad hoc erfunden. Als der unsägliche Thomas Maran seinen NS-Ideologie im Schützenforum ausbreitete - ungestört, da meldete sich das SSB-online-Team nicht maßregelnd zu Wort - und dieser behauptete, die Postings seien ihm untergeschoben worden, konnte das SSB-online-Team angeblich nicht so schnell sagen, ob alle Postings vom gleichen Computer aus gemacht wurden. Aufgrund der Auseindersetzung um die ladinischen Ortsnamen wird deutlich: das Team wusste, wollte aber nichts sagen (und deckte also den Neonazi Maran). Bis heute hat sich der Schützenbund nicht gebührend von den Nazi-Postings distanziert (falls man sie überhaupt als solche erkannt hat): "Faschismus stört nur, wenn er italienische ist", schrieb ich dazu in der Zeitschrift bedrohte Völker - pogrom.

Der "Experte" stellt die Kritik als "Gehässigkeiten" hin. Freilich, denn er hat keine Argumente dagegen, sondern nur Ausreden. Wenn aber diese fundierte, wenn auch etwas polemisch vorgetragene Kritik "gehässig" ist, was sind dann die Ausfälligkeiten vom "Experten" und dem Schützenbund? Dieser und die Schützen stellen jede Kritik an den Schützen und ihren extremistischen Positionen als faschistisch hin. Es ist recht erheiternd: beim Austeilen sind sie so rabiat und nur in Ausnahmen nicht beleidigend, bei Einstecken aber so weinerlich. Auch spricht der "Experte" in seinen letzten Antworten von "Wahn". Nun, ein hervorragendes wissenschaftliches Argument. Diese Antworten zeigen die wahre Geisteshaltung ihres Schreibers. Es gab schon andere vor dem "Experten", die Kritiker des "Wahns" bezichtigten: Totalitäre Regime. Der "Experte" ist in bester Gesellschaft.

Stümperwerk [ oben ]

Zur Sache. Zur Karte also, die von sich behauptet, die historischen Ortsnamen zu verwenden. Was die ladinischen Gebiete betrifft ist sie ein Stümperwerk. Ein deutscher "Prontuario". Nicht den historischen Ortsnamen gilt nämlich die Mühe, sondern der Germanisierungswut. So sind auf der Karte die ladinischen Täler mit deutschen Orts- und Flurnamen übersät - bis in die hintersten Winkel. Auch in der Mikrotoponomastik wollen die Herausgeber der Karte nicht auf ein einziges deutsches Exonym verzichten. Berge, Bäche, Seen: alles eingedeutscht. Oft steht die deutsche Übersetzung vor dem ladinischen Toponym, in einigen Fällen stehen sogar nur die deutschen Exonyme (Furcia, Sas dla Porta, Al Bagn). Karten, um sich besser zu informieren, gäbe es zur Genüge.

Wir zitieren hier nochmals die hervorragende Karte des Istitut Pedagogich Ladin. Oder aber die Wanderkarten von Tabacco, die für das ladinische Gebiet die Toponyme in den meisten Fällen korrekt und vollständig anbringen - die Mikrotoponomastik wird dabei meist nur Ladinisch belassen. Die Karten von Tabacco könnten und sollten also ein Vorbild sein, denn sie respektieren das Recht einer Sprachgemeinschaft auf ihre Orts- und Flurnamen weit mehr als die Karte der Schützen, die dieses Recht bei den Ladinern vollends übergeht.

Freilich, der große "Experte" weist die Tabacco-Namen pauschal zurück. Was der "Experte" nicht weiß, denn er ist ja kein Experte, sondern nur ein deutscher Nationalist: Die Karten von Tabacco wurden mit der Hilfe von Wissenschaftlern erstellt, die die Toponomastik der ladinischen Täler mitsamt deren sprachwissenschaftlichem Hintergrund bestens kennen. Im Gegensatz zum "Experten". Diesen stört es, wenn nur "Jù de Limo" steht ohne "Limojoch", "Curt" ohne "Hof", "Pliscia" ohne "Plaiken". Der "Experte" hätte also von diesen Karten viel zu lernen: Das Handwerk von Grund auf nämlich. Und vor allem die Grundlage jeder ernst zu nehmenden philologischen Arbeit: Redlichkeit.

Zweisprachigkeit ist nicht Zweinamigkeit [ oben ]

Es wird ständig das Schlagwort "Zweisprachigkeit ist nicht Zweinamigkeit" hinausposaunt. "Es sollte aufgezeigt werden, dass das Gebiet des heutigen Südtirol sehr wohl immer schon ein mehrsprachiges Land war, aber nicht flächendeckend." Doch bei den ladinischen Ortschaften wollen die Herrschaften dann nicht mehr auf die Zweinamigkeit verzichten, Ladinien wird flächendeckend mit deutschen Ortsnamen überzogen.

Die Karte zeigt den Geist ihrer Macher: Deutsche Namen für ladinische Bäche, Seen, Berge etc. sind "flächendeckend" angeführt, bis ins letzte Eck (da haben die Macher ja gründlich gearbeitet ). Ladinische Exonyme jedoch vermisst man. Funès, Braies, Vandoies, Sorafurcia, Sanciana, Tluses. Die ladinischen Exoyme sind allesamt historisch, oft auch älter als die deutschen Topoynme. Die Karte darf also nicht den Anspruch erheben, den sie im Untertitel formuliert. Des öfteren spricht der "Experte" eine "Modellkarte" an, nennen wir sie so. Also hat sich die Operation der Schützen und seines "Experten" offenbar im Wesentlichen darauf beschränkt, eine bestehende Karte von italienischen Namen zu "säubern".

Eigene Prinzipien mit Füßen getreten [ oben ]

Die Schützen fordern:
- Einsprachigkeit der Toponyme (Monolinguismus) für Gemeinden, Fraktionen usw.
- Einsprachige Mikrotoponomstik.

Bei den Ladinern gilt das nicht: da führen sich die Schützen und ihr oberster "Experte" wie jene auf, die sie als "Faschisten" beschimpfen. Zitat: "Na Herr Kollman, werden Sie den selbstgesetzten Forderungen so schnell untreu, wenn es sich um ladinische Toponyme handelt? Wer Exonyme sät, wird Exonyme ernten müssen."

Deutscher Prontuario [ oben ]

Die ladinischen Exonyme finden wie gesagt nicht Eingang in die Karte, die sich so schon auf den ersten Blick als Dokument des Germanisierungswillens entpuppt. Als deutscher Prontuario. Der "Experte" unternimmt Anstrenungen, um die chauvinistische Ungleichbehandlung zu rechtfertigen und ladinischen Exonyme zu Legitimierung wegzureden. Wenn das ladinische Gebiet mit deutschen Exonymen übersät wird, dann müssen auch die ladinischen Exonyme angebracht werden. Offensichtlich sind für die Verantwortlichen der Karte deutsche Namen mehr wert als ladinische.

Nun sucht der selbsternannte "Experte" auf die Einwände nach Ausflüchten, Ausreden und zuletzt nach Gegenangriffen unter der Gürtellinie. Denn Argumente hat er nicht. Dass ein Prestige in der Fachwelt nicht gerade hoch ist, erklärt sich auch aus solchen Episoden.

Die erste Ausrede: Keine Zeit [ oben ]

Wenn man so eine Karte herausgibt mit solchen Ansprüchen, sollte man sich die Zeit nehmen. Doch war es nicht die Zeit, sondern der Wille. Hinter der Karte und ihren Mängeln steckt nicht Zeitmangel, sondern Absicht. Man will alles deutsch einfärben, wie Tolomei italienisch eingefärbt hat, um ein Herrschaftsgebiet abzustecken. Tolomei ist ähnlich wie der "Experte" mit Halbwissen und Nationalismus ans Werk gegangen.

Nächste Ausrede: Platzgründe [ oben ]

Lachhafter hat nie einer argumentiert, der den Anspruch erhebt, Wissenschaftler zu sein. Platz schafft man durch Schriftgrößen und graphische Anordnung. Wenn man schon zu ungeschickt ist, um das selbst zu machen, so reicht ein Blick auf die Karte des Istitut Pedagogich Ladin, um zu wissen: Platz finden ist eine Frage des Willens. Sehr wohl aber wurde er Platz gefunden, um flächendeckend deutsche Exonyme unterzubringen. Noch einmal: Es war Absicht, wie weitere Ausreden belegen. Und wie der "Experte" ja auch in seinen haarsträubenden Deutungen alles Romanische wegzureden versucht.

Ausrede Siedlungsgebiet [ oben ]

Am Beispiel der ladinischen Flurnamen der Seiseralm zeigt sich der Widerspruch: Man fordert für die Deutschen, was man im gleichen Atemzug den Ladinern verwehrt. Der "Experte" schreibt: "Die Karte vom Gebiet der Seiser Alm ist mir freilich bekannt; allerdings hat diese einen weitaus größeren Maßstab; und dass auf der besagten Karte außerdem tolomeisch-faschistische bzw. pseudoitalienische Namen, angefangen bei "Siusi" sofort ins Auge stoßen, scheint für Sie, offenbar kein Kritikpunkt zu sein. Wenn schon, ist es genau diese Nomenklatur, mit der Sprach- und Siedlungsgeschichte des Gebiets überhaupt nichts zu tun hat."

Was hat dann die deutsche Nomenklatur mit der Siedlungsgeschichte zu tun? Gar nichts. Warum werden dennoch alle Toponyme Ladinien auch deutsch angegeben? Ich antworte mit den Worten des Users, der besser argumentiert als ich: "Es gibt in den ladinischen Tälern keine "Deutsche Siedlungsgeschichte", sehr wohl aber ladinische Siedlungsgeschichte in nunmehr eingedeutschen Gebieten, z.T. bis in die Neuzeit (z.B. linke Eisacktalseite von Lüsen, über Kastelruth bis Welschnofen, um nicht vom Obervinschgau zu sprechen). Die Toponyme sind hier, für alle sichtbar, ein beredtes Zeugnis der historischen Wurzeln, siehe z.B. Toponyme in Vilnöss, die nur über das Ladinische zu erklären sind. Diese haben historisch sehr wohl Aussagekraft. Sämtliche ladinischen Exonyme werden aber unter den Teppich gekehrt."

Warum also sehr wohl deutsche Exonyme, aber keine ladinischen Exonyme? Weil hier eine Germanisierungsaktion das Ziel ist. Und warum sollen die italienischen Toponyme für deutsche Ortschaften ein Grund sein, die ladinischen zu eliminieren? Sonderbare Geisteshaltung - auf jeden Fall nicht die Geisteshaltung eines Wissenschaftlers, sondern jene eines nationalistischen Agitators, dessen Ziel die "ethnische Namenssäuberung" ist.

Weitere Ausrede: Amtssprache [ oben ]

Die Seiser Alm/Munt de Sëuc hat wie gesagt viele historische ladinische Toponyme. Der "Experte" übergeht sie wie die anderen ladinischen Exonyme auch. Argumentation zu "Braies": "Hierzu sei Folgendes gesagt: Ladinische Exonyme für Gemeinden oder Fraktionen wurden auf der Karte nicht angegeben, weil in den betreffenden Gemeinden Ladinisch nicht Amtssprache ist."

Da staunt man! Nun ist auf einmal, in der argumentativen Ausweglosigkeit, die Amtssprache das Kriterium. Wenn aber tatsächlich die Amtssprache das Argument ist, dann muss man Südtirol mit italienischen Orts- und Flurnamen übersäen (wie das der "Experte" in Ladinien mit den deutschen Exonymen macht). Aber die das tun sind "Faschisten". Wenn das der "Experte" mit einer anderen Sprachgemeinschaft tut - warum denn soll das nicht Faschismus sein?

Eigene Lügen weiterspinnen [ oben ]

Zu "Braies" schreibt der "Experte": "Bedenken Sie bitte, dass es in all diesen Fällen als "italienischer" Name und nicht als ladinischer Name klassifiziert wird. Das auch dies ein Mangel ist, der zudem sehr wohl nationalistisch, d. h. tolomeisch-faschistisch motiviert ist, muss ich Ihnen wohl nicht sagen." Ja, da schließt sich der selbsternannte Wissenschaftler offiziell den Ignoranten an. Aber ob "Braies" als "tolomeisch-faschistisch" klassifiziert ist oder nicht, macht keinen Unterschied: Braies ist ein alter ladinischer Name. Der "Wissenschaftler" sollte nicht Märchen weitererzählen, sondern Fakten analysieren. Was aber der "Experte" gar nicht kann, denn er hat ja eine paranoische Abneigung gegen alles Romanische und kennt das Ladinische nicht einmal ansatzweise.

Außerdem: "Braies" wird nur von den Schützen und ihren "Fachleuten" als "faschistisch" klassifiziert. Kein Wissenchaftler macht so einen Fehler: Das ist entweder vollkommenern Dilettatismus oder wissentliche Verzerrrung. Oder beides zugleich in einer unseligen Kombination, die schon immer die chauvinistischen Ideologien gelenkt hat. Der "Experte" und Tolomei gehören in die gleiche Kategorie der Wissenschaflter.

Ausrede der Idiome [ oben ]

Um die ladinischen Exonyme wegzureden, bringt der "Experte" die verschiedenen Varianten ins Spiel, wie Balsan gegen Bulsan. Nun, die einen sagen "Boazn", die andern "Botzn" - schreiben tut man "Bozen". Geht dem Experten ein Licht auf? Nein. Dennoch: Welche Version gewählt wird, sollte er unsere Sache sein lassen, wir benötigen keine Bevormundung durch einen Pseudowissenschaftler aus einer anderen Sprachgruppe, der nur die Säuberung der Karten zum Ziel hat und nicht deren seriöse Erforschung.

Schlechteste aller Ausreder: Die nächste Karte [ oben ]

Immer wieder spricht der "Experte" in seinen Ausreden und Ausflüchten von einer "nächsten Karte", in der Fehler behoben werden sollen, um aber im gleichen Atemzug die Berechtigung ladinischer Exnoyme abzustreiten, für die deutschen Exnomye aber haarsträubende Rechtfertigungen zu liefern. Wie im Fall von "Kurfar": für diese Verballhornung (die nicht mehr verwendet wird, es sei denn von Deutschnationalen, die damit ein Herrschaftsgebiet abstecken wollen) bietet er eine Ableitung an, die nur belegt, dass er keine Ahnung hat. Da ist man schon bei der Dokumentenfälschung angelangt.

Wenn Ergebnisse sprachwissenschaftlicher Forschung nicht gefallen, werden sie umgeschrieben. Das ist die Praxis des Schützenbundes und seines Pseudoexperten. So schreibt er eben "Braies" zu einem faschistischen Toponym um, so werden zu romanischen Namen vorrömische Ursprünge erfunden, und so werden ladinische Namen zu Abkömmlingen von deutschen Namen umgedeutet. Das ist nicht Wissenschaft, sondern Manipulation, wie sie für nicht-demokratische Systeme üblich war, die alles auf "Germanisches" zurückführen wollten.

Der Pseudotoponomast überführt sich selbst der Lüge [ oben ]

Aufschlussreich ist, dass sich der Pseudoexperte selbst der Lüge überführt und alle genannten Ausreden demaskiert. Gerade dort im Webauftritt der Schützen, wo er in einer Pressemeldung für das Fehlen der ladinischen Exonyme und die flächendeckende Übersäung mit deutschen Exonymen Ausreden und Ausflüchte sucht, hat er auch einen Link eingefügt zu seiner Liste, zu seinem Prontuario. Während die deutschen Namen für ladinische Ortschaften allesamt offiziell sind, werden die ladinische Namen für deutsche Ortschaften buchstbächlich ins Eck gestellt und markiert. Sozusagen toponomastische Aussätzige. Dabei stellt er kategorisch klar: "diese sollten nur in Ladinien amtlich gebraucht werden". Es ist eben alles Programm. Eine nächste Karte wird so nicht anders ausfallen, sondern höchstens noch radikaler.

Ziel: Die "Säuberung", die Karte: Deutscher Prontuario. Ich zitiere einen User im Schützenforum: "Wenn man eine Karte mit "historisch gewachsenen geografischen Namen", wie großspurig auf dem Aussenblatt verkündet wird, in einer Auflage von 35.000 tausend Exemplaren druckt, würde man sich viel mehr wissenschaftliche Seriosität erwarten, siehe Beiträge weiter oben. Herr Kollmann, seien Sie nicht so scheinheilig, es geht Ihnen nicht, um Verbesserungsvorschläge. Alles was nicht im Bild passt, wird einfach mit "Mangel an ..." weggewischt, total unseriös. Solche groben Fehler sind unvorstellbar in der Wissenschaft. Sie fallen sogar einem Laien auf. Bitte unterlassen Sie einen weiteren Nachdruck, es ist der Welt dann besser gedient."

Meine Kritik: Warum man das nicht bei einer ersten Karte richtig und gerecht machen konnte, wird nicht schlüssig erklärt. Und weil sie eben nicht richtig ist und schon gar nicht gerecht - und das mit Absicht -, ist sie nicht nur ein Stümperwerk. Die Karte ist auch die Bestätigung dafür, dass die Herausgeber bei Ladinien genau jenes nationalistische Verhalten an den Tag legen, das sie bei den Italienern vehement zum Vorwurf machen. Die Karte ist ein Prontuario des deutschen Nationalismus.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/3dossier/ladin/diskrim-de.html | www.gfbv.it/3dossier/ladin/ladinien-de.html | www.gfbv.it/3dossier/ladin/medialad.html

* www: No Eles: www.noeles.net | La Patrie dal Friûl: www.friul.net | Radio onde furlane: www.rof.it | Radio e televisiun Rumantscha: www.rtr.ch | Lia Rumantscha: www.liarumantscha.ch | La Usc di Ladins: www.lauscdiladins.com | Kunst: www.ladinart.org

Letzte aktual.: 26.6.2006 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/3dossier/ladin/prontuario.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign, Info: M. di Vieste

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