20. September Weltkindertag

Bombenterror gegen Kinder im Südsudan stoppen!

Zum Weltkindertag (20.9. in Deutschland) hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag einen sofortigen Stopp der Bombardierungen von Schulen und Krankenhäusern im Südsudan durch die sudanesische Luftwaffe gefordert. "Der Krieg gegen unschuldige wehrlose Kinder ist eines der schrecklichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius in Göttingen. Erst am 9. September 2002 seien erneut zwei vier und sieben Jahre alte Jungen bei einem Luftangriff auf die Stadt Yabus (Provinz Südlicher Blauer Nil) getötet worden. Auch nahe einer Schule seien Bomben abgeworfen und acht Kinder schwer verwundet worden. Unvermindert setze die Regierung in Khartum ihren Bombenterror fort trotz eines im März 2002 unterzeichneten Abkommens zum Schutz der Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten des Sudan.

Schulen, Krankenhäuser, Flüchtlingslager, Kirchen, Nahrungsmittelverteilungszentren und Marktplätze seien seit Jahren Ziel systematischer Bombardements der sudanesischen Luftwaffe, sagte Delius. Mehrere Dutzend Kinder seien bei den Luftangriffen getötet worden, Zehntausende seien aufgrund der Bombardements geflohen. Wegen dieses Bombenterrors sei die humanitäre Versorgung weiter Landstriche im Südsudan zum Erliegen gekommen. So würden absichtlich Hungerkatastrophen ausgelöst, unter denen vor allem Kinder zu leiden hätten. Seit Jahren setze die sudanesische Regierung Hunger als grausame Waffe im Kampf gegen die südsudanesische Zivilbevölkerung ein.

Vergeblich hätten sudanesische Nichtregierungsorganisationen und Kirchen immer wieder an die Vereinten Nationen und die internationale Staatengemeinschaft appelliert, Flugverbotszonen zum Schutz der Zivilbevölkerung und zur Sicherung einer angemessenen humanitären Versorgung einzurichten. Rund 2,5 Millionen Menschen sind dem Krieg des islamisch-fundamentalistischen Nordens gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung des Südens und in den Nuba-Bergen 1955-72 und 1983 bis heute zum Opfer gefallen.