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Die Foibe

Tito-Kommunisten rächten sich nach den faschistischen Verbrechen kollektiv an den italienischen Istriern. Die slowenische Minderheit in Friaul muß noch immer für die jugoslawischen Verbrechen "büßen"

Bozen, 9. Februar 2005

Die inzwischen untergegangene jugoslawische Volksrepublik entstand nach furchtbaren ethnischen Säuberungen. Die Nazis vernichteten die jüdischen Gemeinden, die siegreichen Tito-Partisanen vertrieben kollektiv die starken deutsch- und italienischsprachigen Bevölkerungsgruppen. Nach dem Einmarsch der kommunistischen Partisanen 1945 in Triest verschwanden mehr als 6.000 italienischsprachige Bürger in den Gefängnissen des neuen kommunistischen Staates und in den Foibe des Karst. Darunter waren Faschisten aber auch viele antifaschistische Italiener. Die Menschenjagd des Tito-Staates hatte ein Ziel, das italienische Istrien und das italienisch geprägte Dalmatien ethnisch zu säubern. Nach den Übergriffen flohen mehr als 350.000 italienischsprachige Istrier und Dalmatier aus ihrer Heimat: Aus Fiume wurde Rijeka, aus Pola Pula, aus Ragusa Dubrovnik. Trotz der radikalen ethnischen Säuberung behauptete sich im slowenischen und im kroatischen Istrien die italienische Minderheit. Im kroatischen Teil Istriens gelang es der italienischen Sprachgruppe über ihre dieta democratica eine interethnische politische Formation aufzubauen, die die Region regiert.

Das Klima in dieser multinationalen Region vergifteten zweifelsohne die italienischen Faschisten. Die antislawische Hetze führte in den 20er Jahren dazu, dass mehr als 20.000 Slawen aus Pola flüchteten, weitere 50.000 verließen während der faschistischen Herrschaft Istrien. Das Regime versuchte über eine Säuberung der slawischen Namen, allein 1933 wurden in Pola mehr als 53.000 Namen italianisiert, die Region monoethnisch einzufärben. Das Bodenkreditinstitut erwarb in Istrien mehr als 100 Bauernhöfe, auf den mehr als 100.000 italienischen Landlose angesiedelt werden sollten. Besonders blutig, unter der Federführung der Nazis, gebärdeten sich die Faschisten in der Operationszone "Adriatisches Küstenland".

Die Tito-Kommunisten, kroatische und slowenische Nationalisten rächten sich nach Kriegsende unterschiedslos an Italienern. Es ging um Rache und Revanche, nicht um Gerechtigkeit. Nach den Massakern und der Vertreibung rächte sich die italienische Rechte an der slowenischen Minderheit in Friaul. Während in Triest die Slowenen zu Minimal-Rechte kamen, wurden die Angehörigen der slowenischen Sprachgruppe in den Provinzen Friauls bis vor wenigen Jahren diskriminiert. Das von der Mitte-Links-Regierung erlassene Slowenengesetz und das Rahmengesetz zum Minderheitenschutz ist nur bruchstückhaft in Kraft. Eine endlose Revanche, die endlich unterbrochen werden muss.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/01-2/010517de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/031124de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030604de.html

* www: www.edit.hr/lavoce | www.primorski.it

Letzte Aktual.: 9.2.2005 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050209de.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign, Info: M. di Vieste

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