Russischer Menschenrechtler Sergej Kowaljow zu Gast in Mannheim

Berlin soll Friedensverhandlungen zwischen Russland und Tschetschenien initiieren

Der russische Menschenrechtler Sergej Kowaljow wird am kommenden Sonnabend gemeinsam mit Vertretern der Solidaritäts- und Kulturplattform Kaukasus Mannheim und der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) öffentlich an die deutsche Bundesregierung appellieren, Friedensverhandlungen zwischen der Moskauer Führung und der tschetschenischen Regierung zu initiieren.

Wir laden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen von den Bildredaktionen herzlich ein zu diesem Pressegespräch
am Sonnabend, den 2. November 2002, um 10 Uhr in der Universität Mannheim, Schloss Haupteingang Ostflügel, Festsaal Aula im 1. Stock in Mannheim.

Sergej Adamowitsch Kowaljow hatte Bundesaußenminister Joschka Fischer schon 2001 in einem Interview aufgefordert, "wegen Tschetschenien eine Klage Deutschlands vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte" einzureichen: "Das wäre normale männliche Ehrlichkeit - nicht diese an Prostitution grenzende Anbiederung, die uns als politischer Pragmatismus verkauft wird."

Nach dem blutigen Ende der Moskauer Geiselnahme werden auch die Osteuropareferentin der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und der Vertreter der Solidaritäts- und Kulturplattform Kaukasus Mannheim über die aktuelle Zuspitzung der Lage innerhalb Tschetscheniens berichten und die Bundesregierung auffordern, sich mit aller Kraft für eine politische Lösung einzusetzen.

Für die ganze Welt wurde der Name Sergej Kowaljow zum Symbol des Widerstands gegen den Völkermord in Tschetschenien. Sein mutiges Auftreten während der Kämpfe in Grosny kann gleichzeitig als Kampf für die Demokratie in Russland gesehen werden. Heute ist der ehemalige Dissident und Menschenrechtsbeauftragte unter Boris Jelzin eine anerkannte Autorität. Er verkörpert wie kein anderer das Gewissen Russlands.