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Appell an Organisatoren der "Miss World"-Wahl in Nigeria:

Scharia-Opfer nicht vergessen!

Bozen, Göttingen, 13. November 2002

Amina Lawal. Sources: Hands Off Cain, 25/10/2002Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am Mittwoch an die Organisatoren der Miss World- Wahl in Nigeria appelliert, neben ihrem Engagement für die mit dem Tod durch Steinigung bedrohte Nigerianerin Amina Lawal nicht die anderen Opfer der Scharia in dem westafrikanischen Land zu vergessen. Neben Amina Lawal seien noch eine Frau und fünf Männer seit September 2001 zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. "Es ist skandalös, dass ungeachtet der Beteuerungen der nigerianischen Regierung auch heute schon grausame Strafen des muslimischen Scharia-Rechts vollstreckt werden", heißt es in dem an Julia Morley, die Londoner Organisatorin der Miss World-Wahl, gerichteten Appell. So sei die von drei Männern vergewaltigte 17 Jahre alte Bariya Magazu wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs im Januar 2001 mit 100 Stockschlägen bestraft worden. Das Schicksal der von ihren Vergewaltigern geschwängerten Jugendlichen zeige, wie absurd die Scharia-Strafverfahren seien.

Unter den zum Tode Verurteilten sei auch das Liebespaar Fatima Usman und Ahmadu Ibrahim, schrieb die GfbV. Sie seien wegen der bevorstehenden Geburt eines Kindes Mitte Oktober auf Kaution freigelassen worden. Wochenlang waren sie festgehalten worden, ohne dass sie von ihrer Verurteilung wussten. Ihr weiteres Schicksal sei bis heute ungeklärt. Wegen Ehebruchs sei Yunusa Rafin Chiwaya im Juni 2002 als erster Mann zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. Seine Partnerin sei freigesprochen worden, nachdem sie beim Koran geschworen habe, sie habe zur "Tatzeit" unter Hypnose gestanden.

Die GfbV begrüßte das Engagement von Frau Morley für Amina Lawal, da es ihren Fall weltweit bekannt gemacht und die nigerianische Regierung zu Zugeständnissen gezwungen habe, um einen Boykott Nigerias zu verhindern. Leider habe die nigerianische Regierung ihren vollmundigen Ankündigungen im Falle Amina Lawals bislang keine Taten folgen lassen und noch nicht einmal mit ihren Anwälten Kontakt aufgenommen.

Unterschreibe gegen die Todesstrafe! Unterschreibe gegen die Todesstrafe!


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/02-2/021029ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-2/020903de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-2/news0207de.html | www.gfbv.it/3dossier/africa/nigeria-de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-2/020819de.html
* www: www.handsoffcain.org | www.amnistiapornigeria.org/ | www.mertonai.org/amina/
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