Zu Wochenbeginn sind vier
MitarbeiterInnen des Senders der slowenischen Volksgruppe in
Kärnten "Radio dva", in einen befristeten Hungerstreik
getreten. Mit der Protestaktion wollen die Streikenden die
Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam machen und
erhoffen sich Unterstützung in Form eines Drucks auf die
österreichische Regierung. Dem Aushungern des slowenischen
Radios wollen sie auch mit drastischen Maßnahmen
entgegentreten. Nachdem der ORF mit Jahresende 2002 seine
Leistungen und die Finanzierung des Volksgruppenradios
eingestellt hat, steht der slowenische Sender vor der
Einstellung. Seit Jahresanfang arbeiten die MitarbeiterInnen von
Radio dva ohne Bezahlung ehrenamtlich weiter, um einen
Lizenzentzug infolge Inaktivität zu vermeiden. Ab Mitte
März wollen sie in einen unbefristeten Hungerstreik treten,
falls es zu keiner Lösung kommen werde.
Im Internet wird auf www.radio-dva.at ein
Streiktagebuch mit Hintergrundinformationen geführt.
Über die Homepage können auch
Solidaritätsbekundungen und Kommentare an die Redaktion
gesendet werden und werden dort veröffentlicht.
In wenigen Wochen wurden von den slowenischen Organisationen in
Kärnten über 8.600 Unterstützungserklärungen
für den Fortbestand des ganztägigen slowenischen
Radioprogramms gesammelt, ein Termin für die Übergabe
der Unterschriften und ein Gespräch im Bundeskanzleramt
konnte noch nicht erwirkt werden. Die "funktionsfähige"
Bundesregierung stellt sich taub.
Wir sind ermutigt, die Bemühungen um den Fortbestand des
slowenischen Radios fortzuführen und hoffen immer noch,
dafür Gehör zu finden. Nicht zuletzt Dank der
engagierten Berichterstattung in- und ausländischer Medien
und der vielen Solidaritätsbekundungen für unser
Anliegen.