Bozen, Göttingen, Sarajevo, 25. Juni 2003
Die Gesellschaft für bedrohte Völker International
hat heute gemeinsam mit ihrer Sektion in Bosnien Herzegowina bei
dem Kommandeur der internationalen SFOR- Streitkräfte,
William Ward, gegen die schweren Misshandlungen des bosnischen
Roma Mirsad Basic protestiert. Wie erst heute in Sarajevo bekannt
wurde, war er bereits am 20. Juni festgenommen worden, weil er
eine dunkle Hautfarbe hat und einen Vollbart trug.
In dem Schreiben des Präsidenten der GfbV International,
Tilman Zülch, heißt es u.a.: "Ihre Truppen haben
offensichtlich kein Problem, den Angehörigen einer
diskriminierten Minderheit zusammenzuschlagen, einen Invaliden,
der durch eine Minenverletzung ein Bein verloren hat. Nur seiner
dunklen Hautfarbe und seines Bartes wegen haben Ihre Truppen
diesen Mann überfallen. Man hatte zuvor nicht einmal seine
Personalien überprüft. Dieses ist nicht der erste
Übergriff der unter Ihrem Kommando stehenden Truppen gegen
einen bosnischen Bürger. Für die Festnahme des
meistgesuchten Kriegsverbrechers Radovan Karadjic dagegen
rühren Sie keinen Finger. Dieser Mann ist für den Mord
an 200.000 bosnischen Zivilisten verantwortlich. Die bosnische
Bevölkerung hat weder Verständnis für Ihr
Versagen, noch für derartige Angriffe wie die auf das
Kriegsopfer Mirsad Basic."