Bozen, 6. Oktober 2003
Im Rahmen des von der Stadt Wien finanzierten Projektes
"NGO-Netzwerk: Mitteleuropa" hat die Österreichische Liga
für Menschenrechte bereits zwei internationale Symposien
organisiert (Oktober 2002 "Borders and Migration" und im
März 2003 "Migration and Integration"). Als dritte
Veranstaltung in dieser Reihe folgt "Migration and Minorities".
Im Rahmen der Wiener Wissenschaftstage und des Symposions
"Migration and Minorities" veranstaltet die Österreichische
Liga für Menschenrechte ebenso eine Podiumsdiskussion:
Wozu noch Minderheiten? Ethnische Minderheiten und
postnationale Entwicklungen
Es diskutieren:
Rainer Bauböck, Akademie der Wissenschaften,
Marijana Grandits, Expertin für Minderheiten- und
Menschenrechtsfragen,
Hikmet Kajahan, Jugendbildungszentrum,
Bernhard Perchinig, Akademie der Wissenschaften.
Traditionelle Minderheiten finden ihren Ursprung in einem
nationalstaatlichen Konzept und einem regional definierten,
häufig ländlich-rural geprägten Kulturraum. Was
aber, wenn sich politische Räume zunehmend in postnationalen
Einheiten organisieren und kulturelle Identitäten immer
stärker in allgemein globalen Tendenzen aufgehen?
Den Schutz von autochthonen Minderheiten assoziiert man
landläufig mit der Förderung von Volkskultur bzw. deren
Folklorisierung. Neben autochthonen Minderheiten bestehen auch
ethnische Gruppen, die durch Zuwanderung ins Land gekommen sind.
Als Minderheiten anerkannt werden sie nicht und werden somit auch
nicht als solche "geschützt".
Was bedeutet nun Minderheitenschutz im Hinblick auf die
Auflösung und Veränderung von nationalen Einheiten oder
kulturellen Regionalräumen bei gleichzeitig verstärkten
Einwanderungswellen. Ist das Konzept von ethnischen Minderheiten
und deren Schutz noch zeitgemäß?
Weitere Informationen: Cornelia Kogoj, Initiative Minderheiten,
Tel: +43 1 586 12 49-18, Fax: +43 1 586 82 17, www.initiative.minderheiten.at,
e-mail: menschenrechte@chello.at.