Bozen, Göttingen, 22. Dezember 2003
Nach Protesten von Menschenrechtsorganisationen in aller Welt
gegen die Haftbedingungen der 600 terrorverdächtigen
Gefangenen auf dem US-Stützpunkt Guantánamo hat die
USA beschlossen, eine größere Zahl von unschuldig
Inhaftierten freizulassen. Auch mehr als ein Dutzend Uiguren aus
der im Nordwesten Chinas gelegenen Provinz Xinjiang
(Ostturkistan) sollen in die Freiheit entlassen werden. Bitte
appellieren Sie an den US-Präsidenten George Bush, die
Uiguren nicht nach China abzuschieben, da ihnen dort als
vermeintliche uigurische Terroristen langjährige Haft oder
die Todesstrafe drohen. Erst letzte Woche hatte China fünf
uigurische Gruppen, die sich für die Bewahrung der
uigurischen Kultur und Religion einsetzen, zu terroristischen
Organisationen erklärt. Wer sich für die Rechte der
muslimischen Uiguren in China einsetzt, wird von Peking pauschal
des Terrorismus beschuldigt.
E-Mail: president@whitehouse.gov
US-President, George W. Bush, The White House |
Freie Übersetzung:
Sehr geehrter Herr Präsident,
ich begrüße die geplante Freilassung von uigurischen
Gefangenen, die zur Zeit in Guantanamo Bay festgehalten werden.
Angesichts der brutalen Repression gegen Uiguren in der
Volksrepublik China appelliere ich an die USA, keine Uiguren nach
China abzuschieben, wo ihnen Misshandlungen und Folter drohen.
Letzte Woche erklärte China wieder einmal fünf Gruppen
von friedlichen uigurischen Oppositionellen zu "Terroristen" und
kündigte an, seine Repression in Xinjiang zu
verschärfen.
Mit freundlichen Grüßen
Seit Mai 2003 herrscht in Aceh wieder Krieg. Mehr als 12.000
Menschen sind seit 1976 in der ölreichen indonesischen
Provinz gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen dem
Militär und der für ein freies Aceh kämpfenden
Widerstandsbewegung GAM zum Opfer gefallen. Allein in den letzten
sechs Monaten starben 1.200 Menschen. Zivilisten werden Opfer von
gewaltsamen Übergriffen und Vertreibung. Sowohl
unabhängigen Journalisten als auch internationalen
Hilfsorganisationen wird der Zugang in die Provinz verwehrt. Die
Infrastruktur in Aceh ist zerstört.
Bitte appellieren Sie mit einer E-Mail an UN-Generalsekretär
Kofi Annan, sich für einen Waffenstillstand in Aceh
einzusetzen. Deutschland kommt eine besondere Verantwortung
für den Frieden zu, da im Mai 2003 aus Deutschland
gelieferte ehemalige Landungsschiffe der Nationalen Volksarmee
Panzer, Munition und Soldaten nach Aceh transportierten. Bitte
fordern Sie daher auch Außenminister Joschka Fischer auf,
sich gezielt für Frieden in Aceh einzusetzen:
E-Mail: sg@un.org, ecu@un.org
UN-Headquarters, Secretary-General Kofi Annan |
Freie Übersetzung:
Sehr geehrter Herr Generalsekretär,
ich bin zutiefst besorgt über den lang anhaltenden
gewalttätigen Konflikt in der indonesischen Provinz Aceh.
Seit der Erklärung des Kriegsrechts und dem Beginn der
Militäroffensive in Aceh am 19. Mai diesen Jahres, wurden
1.200 Menschen getötet, unter ihnen mindestens 319
Zivilisten. Weitere 108 Menschen gelten als verschwunden, 117
wurden verletzt und etwa 100 Frauen fielen Vergewaltigungen zum
Opfer.
Neben der Ermordung und Bedrohung der Zivilisten stellt die
Vertreibung ganzer Dorfgemeinschaften eine massive
Menschenrechtsverletzung dar. Das Kriegsrecht mit den kommenden
Wahlen zu verknüpfen und es bis dahin zu verlängern
lässt befürchten, dass die gewalttätigen
Auseinandersetzungen in Aceh langfristig anhalten werden.
Ich fordere Sie auf, die indonesische Regierung dahin zu
drängen, den Krieg durch eine erneute
Waffenstillstandsvereinbarung zu beenden sowie die
Friedensverhandlungen mit der GAM wieder aufzunehmen. Bitte
fordern Sie die indonesische Regierung eindringlich auf, den
Schutz der Zivilbevölkerung in der Region zu
gewährleisten und Zwangsumsiedlungen von Dorfgemeinschaften
einzustellen.
Hochachtungsvoll
Außenminister Joschka Fischer, Auswärtiges
Amt |
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich am Montag in
Peking für die Aufhebung eines Waffenembargos gegen die
Volksrepublik China ausgesprochen. Es war von der
Europäischen Union 1989 nach dem Massaker von
Sicherheitskräften an hunderten chinesischen Studenten auf
dem Platz des Himmlischen Friedens verhängt worden. Der
Bundeskanzler erklärte jetzt, es sei an der Zeit das Embargo
aufzuheben, da sich China verändert habe.
Doch noch immer werden Menschenrechte in China massiv verletzt.
Die Verantwortlichen für das damalige Massaker sind nicht
vor Gericht zur Rechenschaft gezogen worden. Darüber hinaus
eskaliert der Konflikt zwischen China und Taiwan. Neue
europäische Waffenlieferungen könnten diese Eskalation
noch verschärfen.
Bitte fordern Sie daher Außenminister Joschka Fischer auf,
Deutschland möge sich nicht für eine Aufhebung des
EU-Waffenembargos einsetzen.
E-Mail: poststelle@auswaertiges-amt.de
Herrn Außenminister Joschka Fischer, Auswärtiges
Amt |
Als erster deutscher Regierungschef hat Bundeskanzler Gerhard
Schröder Kasachstan besucht. Wie die anderen
zentralasiatischen Staaten auch ist Kasachstan Mitglied der
Anti-Terror-Koalition. Doch die kasachische Regierung unter
Präsident Nursultan Nasarbajew geht immer brutaler gegen die
politische Opposition, unabhängige Journalisten und
Menschenrechtler vor. Auch Moslems werden zunehmend unter dem
Vorwand, sie seien Islamisten, an der Ausübung ihres
Glaubens gehindert.
Sergej Duwanow, ein mutiger Journalist und Menschenrechtler, ist
eines der Opfer dieser eskalierenden Unterdrückungspolitik.
Er ist seit über einem Jahr unschuldig inhaftiert. Nach
letzten Meldungen ist sein Gesundheitszustand schlechter geworden
und er leidet darunter, dass er nicht arbeiten kann. Manuskripte,
die er in der Haft geschrieben hatte, wurden ihm abgenommen.
Bitte fordern Sie die Regierung von Kasachstan über ihre
Botschaft in Berlin dazu auf, Duwanow sofort freizulassen.
E-Mail: kasge@ndh.net
An seine Exzellenz den Botschafter der Republik Kasachstan,
Herrn Kairat Sarybay |
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