In: Home > News > Internationaler Tag gegen Sklaverei (23. August). Mauretanien macht Kritiker der Sklaverei mundtot
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Bozen, Göttingen, 20. August 2010
Mauretanien Karte.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der
Regierung Mauretaniens vorgeworfen, systematisch Kritiker der
Sklaverei einzuschüchtern, in ihrer Bewegungsfreiheit
einzuschränken und zu diffamieren. Anlässlich des
Internationalen Tags gegen die Sklaverei (23.8.) rief die
Menschenrechtsorganisation zur Unterstützung bedrängter
mauretanischer Bürgerrechtler auf, die trotz staatlicher
Verfolgung die anhaltende Sklaverei in dem nordwestafrikanischen
Staat anprangern. "Die Europäische Union muss ihre
"Richtlinie zum Schutz von Menschenrechtlern" ernst nehmen und
sich dafür einsetzen, dass Menschenrechtler, die sich gegen
die Sklaverei engagieren, nicht länger eingeschüchtert
und verfolgt werden", sagte der GfbV-Afrikareferent Ulrich
Delius.
Zwar wurde die Sklaverei in Mauretanien 1981 offiziell
abgeschafft. Doch nach Schätzungen mauretanischer
Menschenrechtler gibt es noch immer rund 550.000 Sklaven.
Unentgeltlich oder fast ohne Lohn müssen sie als
Hausangestellte oder Landarbeiter für ihre "Herren"
arbeiten. Opfer der Sklaverei sind vor allem schwarzafrikanische
Haratin, die ca. 40 Prozent der drei Millionen Staatsbürger
stellen.
Mit besonderer Besorgnis verfolgt die GfbV das Schicksal des
mauretanischen Menschenrechtlers Biram Dah Abeid. Der Vorsitzende
der Anti-Sklaverei-Bewegung IRA (Initiative pour la
Résurgence du Mouvement Abolitionniste) wurde in seiner
Reisefreiheit eingeschränkt, nachdem er sich im Februar 2009
auf einer Konferenz in Paris kritisch zur Sklaverei in seinem
Land geäußert hatte. Sein Reisepass wurde nicht
verlängert und ein Ermittlungsverfahren gegen ihn
eingeleitet. Mehrfach wurde er von Polizisten bedrängt,
zukünftig jede öffentliche Kritik zu unterlassen.
Außerdem wurde er in staatlichen Medien verdächtigt,
mit dem israelischen Geheimdienst zusammenzuarbeiten, und als
"Vaterlandsverräter" sowie "Gotteslästerer" diffamiert.
Nochmals verstärkt wurde der Druck auf den Menschenrechtler,
nachdem die UN-Sonderberichterstatterin zur Sklaverei, Frau
Gulnara Shahinian, im November 2009 öffentlich das
Fortbestehen der Sklaverei in Mauretanien kritisierte. Es wurde
sogar ein falsches Gesundheitszeugnis in Umlauf gebracht, in dem
der Eindruck erweckt wird, er sei geisteskrank. Außerdem
wurde er seines Amtes als Experte der Nationalen
Menschenrechtskommission enthoben, und seine Organisation IRA
wurde von den Behörden verboten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100621de.html |
www.gfbv.it/3dossier/africa/haratin.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080319de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051202ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2-00/20-7-dt.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Mauretanien
|
www.woz.ch/artikel/2005/nr04/international/11306.html |
www.sosesclaves.org |
www.onlinereports.ch/2000/Sklaven.htm
|
http://portal.unesco.org/culture/en/files/38496/12480982465Musique_et_danse_chez_les_Haratin_de_Mauritanie_(Fran%E7ais).pdf/Musique%2Bet%2Bdanse%2Bchez%2Bles%2BHaratin%2Bde%2BMauritanie%2B(Fran%E7ais).pdf