In: Home > News > Libyen: Nach brutaler Gewalt gegen Demonstranten
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Göttingen, 21. Februar 2011
Libyen abgeschobene Flüchtlinge in den Hafen von Tripolis. Foto: CIR.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert
die Suspendierung Libyens vom Menschenrechtsrat der Vereinten
Nationen (UN). "Es kann nicht angehen, dass Libyen von
nächster Woche an im UN- Menschenrechtsrat in Genf wieder
über die Lage der Menschenrechte in der Welt beraten wird,
während Staatschef Muammar al-Gaddafi willkürlich
Demonstranten zusammenschießen lässt", erklärte
der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Montag in
Göttingen. "Wenn Augenzeugen von Massakern und
bürgerkriegsähnlichen Zuständen auf Libyens
Strassen berichten, können die Vereinten Nationen nicht
einfach so tun, als ob nichts wäre. Ansonsten verspielt der
Menschenrechtsrat seinen letzten Funken
Glaubwürdigkeit."
Libyen ist eines der 47 Mitgliedsstaaten des
UN-Menschrechtsrates, dessen 16. Tagungsperiode am 28. Februar
2011 beginnt. Von Anfang an war Libyens Wahl in das Gremium
äußerst umstritten. Dort soll der arabische Staat
regulär bis zum Jahr 2013 vertreten sein. Eine Suspendierung
von Mitgliedstaaten kann nur mit Zweidrittelmehrheit von der UN-
Vollversammlung beschlossen werden, wenn schwere und
systematische Menschenrechtsverletzungen verübt
werden.
"Ein Unrechtsregime, das die eigene Bevölkerung von
Sicherheitskräften und ausländischen Söldnern
massakrieren lässt, sollte das Recht verwirkt haben,
über die Einhaltung von Menschenrechten in anderen
Ländern zu entscheiden", erklärte Delius. Schon bei der
Wahl der Mitgliedsstaaten in den Rat soll gemäß den
Vorgaben der Vereinten Nationen berücksichtigt werden, wie
sehr sich die kandidierenden Staaten für die Förderung
und den Schutz von Menschenrechten einsetzen.
Da sich Staatschef Muammar al Gaddafi offensichtlich nicht mehr
auf seine eigenen Sicherheitskräfte verlassen kann, setzt er
Söldner aus afrikanischen Nachbarländern ein, um den
Volksaufstand niederzuringen. "Das ist Rassismus schlimmster
Art", sagte Delius. "Noch 2010 hat Gaddafi tausende afrikanische
Migranten, die zum Teil seit Jahren in Libyen lebten,
willkürlich und gewaltsam in ihre Heimatländer
abschieben lassen."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110217de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110213de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100506de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030620de.html
| www.gfbv.it/3dossier/me/libyen.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Berber
| http://de.wikipedia.org/wiki/Libyen
| www.makabylie.org