In: Home > News > Kamerun: Bei Angriff auf Krankenhaus Patienten lebendig verbrannt
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Bozen, Göttingen, 13. Februar 2019
Von der internationalen Staatengemeinschaft forderte die GfbV nachdrücklich mehr Engagement für eine friedliche Lösung des Bürgerkriegs in den anglophonen Regionen Kameruns. Foto: James Emery via Flickr CC BY 2.0.
Nach dem gewaltsamen Tod von vier Patienten beim Angriff auf
ein Krankenhaus hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) die Konfliktparteien im Bürgerkrieg in
Kamerun aufgefordert, das humanitäre Völkerrecht und
den Schutz der Zivilbevölkerung zu achten. Die
Menschenrechtsorganisation verlangte außerdem eine
unabhängige Untersuchung des tödlichen Überfalls
auf das Hospital und eine Bestrafung der Verantwortlichen
für die Gewalt. Die Patienten waren bei lebendigem Leib
verbrannt, als das Krankenhaus von Kumba in der Nacht von Sonntag
auf Montag dieser Woche von Bewaffneten angegriffen und in Brand
gesetzt wurde. Regierungssoldaten und bewaffnete
Unabhängigkeitskämpfer im anglophonen Teil Kameruns
beschuldigen sich gegenseitig, für den Zwischenfall
verantwortlich zu sein.
"Brutale Überfälle auf Krankenhäuser und Schulen
haben katastrophale Folgen für das Leben der
Zivilbevölkerung", warnte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am
Mittwoch in Göttingen. "Ärzte, Krankenschwestern und
Lehrer fliehen vor der eskalierenden Gewalt, so dass immer mehr
Hospitäler und Schulen verwaist sind und die staatliche
medizinische und soziale Grundversorgung wegbricht." Rund 460.000
Menschen sind auf der Flucht vor der Gewalt. Rund 437.000
Personen haben in den frankophonen Regionen Schutz gefunden,
mehrere zehntausend Menschen sind im benachbarten Nigeria
aufgenommen worden.
Von der internationalen Staatengemeinschaft forderte die GfbV
nachdrücklich mehr Engagement für eine friedliche
Lösung des Bürgerkriegs in den anglophonen Regionen
Kameruns. Erst am Dienstag wurden elf Personen verletzt, als ein
von Soldaten begleiteter Auto-Konvoi von Gouverneur Bernard
Okalia Bilai im Südwesten des Landes von Bewaffneten
angegriffen wurde. Bei dem Überfall wurde auch eine
Journalistin verletzt. Mindestens sechs Menschen fielen im
Februar 2019 der Gewalt zum Opfer. So wurden zwei Personen in
Bamenda getötet und vier Menschen kamen in Buéa zu
Tode. Einer von ihnen wurde enthauptet. Auch Angriffe auf Schulen
halten weiter an.
Seit November 2016 kämpfen bewaffnete Bewegungen in den
anglophonen Regionen im Süd- und Nordwesten des Landes
für einen unabhängigen englischsprachigen Staat. Die
Behörden reagierten mit massiver Repression, zuletzt mit
einer Welle willkürlicher Verhaftungen junger Menschen im
Februar 2019.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2018/181115de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2018/180118de.html
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Kamerun
|
www.fluchtgrund.de/2018/11/biya-bleibt-weiterhin-der-praesident-von-kamerun-spannungen-im-land-verschaerfen-sich/