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Nicaragua: Brutales Massaker an Indigenen

GfbV verurteilt Mord an mindestens 13 indigenen Mayangna und Miskito

Bozen, Göttingen, 6. September 2021

Angehörige der indigenen Gemeinschaft der Mayangna entlang des Rio Lakus, Bosawas Reservat, Nicaragua. Foto: Joe Townsend über Flickr (CC BY-NC-ND 2.0). Angehörige der indigenen Gemeinschaft der Mayangna entlang des Rio Lakus, Bosawas Reservat, Nicaragua. Foto: Joe Townsend über Flickr (CC BY-NC-ND 2.0).

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verurteilt das brutale Massaker an mindestens 13 indigenen Mayangna und Miskito, die bei einem Überfall durch nicht-indigene Siedler starben. Örtlichen Medien und NGOs zufolge habe das Massaker am 23. August im Biosphärenreservat Bosawas nahe der Grenze zu Honduras sattgefunden. "Die Tat wurde ganz bewusst besonders grausam inszeniert. Die Leichen zeigten Anzeichen von Folter. Mehrere Frauen wurden erst vergewaltigt und dann getötet. Das jüngste Opfer war ein sechsjähriges Kind. Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art in Nicaragua. Solange die Polizei Gewalttaten gegen Indigene nicht konsequent verfolgt, wird es auch nicht der letzte bleiben", erklärt Regina Sonk, GfbV-Referentin für indigene Völker. "Das weitgehende Desinteresse nicht-indigener Behörden an anti-indigener Gewalt ermutigt weitere Vergehen." Dieses Phänomen zeige sich nicht nur in Nicaragua, sondern in weiten Teilen Südamerikas.

Das Massaker ereignete sich zwischen 19 und 21 Uhr auf dem Kiwakumbaih, einem Hügel, der eine heilige Stätte und zugleich traditionelles Jagd- und Fischereigebiet ist". "Unüberhörbar ist das Schweigen der Polizei zu diesem Massaker, das die Hinterbliebenen zusätzlich traumatisiert", kritisiert Sonk. "Sie bekommen vermittelt, dass ihr Leid keine Rolle spielt. Denn hier geht es nicht nur um das Eindringen in Naturschutzgebiete und indigene Territorien, sondern um mutmaßlich geplante Hinrichtungen. Die Politik muss solche Vergehen endlich mit angemessenen Strafen versehen und das Gesetz unmissverständlich durchzusetzen." Die wahrscheinlichen Gründe für das Eindringen und die Gewalt seien schließlich die gleichen, die auch indigene Gemeinschaften in anderen Teilen des Kontinentes plagen: nämlich Goldsuche, Holzfällerei und Landraub für die Agrar-Industrie.