In: Home > News > Gewalt und Invasionen in Brasilien: Goldgräber bedrohen Yanomami
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Bozen, Göttingen, 3. Mai 2022
Indigener Frauenmarsch in Brasilien als Widerstand gegen die repressive Politik Bolsonaros. Foto: Eliane Fernandes / GfbV.
Die indigene Vereinigung "Hutukara Yanomami" hat neue Daten
über die aktuelle Lage der Yanomami in den brasilianischen
Bundesstaaten Amazonas und Roraima veröffentlich. Dem
Bericht zufolge haben illegale Bergbauaktivitäten auf den
Territorien der Gemeinschaft im Jahr 2021 um 46 Prozent
zugenommen. Dabei stieg auch die Zahl der gewaltsamen
Übergriffe auf Yanomami. Unter anderem dokumentiert der
Bericht sexualisierte Gewalt und Vergewaltigungen von
Yanomami-Frauen, -Jugendlichen und -Kindern durch illegale
Goldgräber.
"Die Yanomami leiden in Brasilien seit Jahren unter den
Eindringlichen. Jedes Jahr werden es mehr Invasionen und damit
auch mehr Gewalt. Die brasilianische Regierung hilft jedoch weder
den Opfern, noch verfolgt sie die Täter", berichtet Dr.
Eliane Fernandes, Referentin für indigene Völker bei
der Gesellschaft für bedrohte Völker. "Im Gegenteil:
Präsident Jair Bolsonaro ermutigt und bestärkt die
Kriminellen - und der steigende Goldpreis tut sein
Übriges."
Neben der Gewalt leiden die indigenen Gemeinschaften vor Ort
aufgrund der Verseuchung von Gewässern und Wäldern mit
hochgiftigem Quecksilber, das zum Goldwaschen benutzt wird. Zudem
wird für den Goldraub viel Regenwald vernichtet. Dem Bericht
zufolge sind 273 Yanomami-Gemeinden, in denen zusammen über
16.000 Menschen leben, direkt vom illegalen Bergbau betroffen.
Das entspricht 56 Prozent der gesamten
Yanomami-Bevölkerung.
"Von der Regierung Bolsonaro ist kein Beitrag zur Besserung der
Lage zu erwarten. Umso wichtiger ist es, dass die
zuständigen Institutionen in Deutschland versuchen, einen
Beitrag zu leisten", so Fernandes. "Menschenrechtsausschüsse
in Deutschland und der EU sollten den Fall begleiten und Druck
auf die brasilianische Regierung ausüben.
Lieferkettengesetze, auch auf EU-Ebene, müssen
sicherstellen, dass das illegal geschürfte Gold nicht nach
Europa kommt."
Den vollständigen Bericht in portugiesischer Sprache finden Sie in https://acervo.socioambiental.org/sites/default/files/documents/prov0491_1.pdf
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2022/220210de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210916de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210903de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210831de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210825de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210526de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210205de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/201222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/201201de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/brasil-tras-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/water2017-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global-sozial.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/palmoel.html
| www.gfbv.it/3dossier/diritto/ilo169-de.html
in www: https://de.wikipedia.org/wiki/Indigene_Völker
| www.ilo.org