Bozen, Göttingen, 19. Februar 2004
Am Vorabend der iranischen Parlamentswahlen weist die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die
zunehmende Kurdenverfolgung in diesem Land hin. Nachdem das
Mullahregime in den ersten Jahren seiner Herrschaft Zehntausende
Kurden inhaftierte, den Widerstand der heute etwa 7,8 Millionen
zählenden kurdischen Bevölkerung blutig niederschlug
und 60.000 kurdische Frauen und Männer liquidierte, zeichnet
sich jetzt eine neue Unterdrückungswelle ab. So wurden seit
dem Herbst 2002 folgende kurdische Dissidenten
hingerichtet:
- Hamza Qader am 8. Oktober 2002 in Sardasht, hingerichtet als
politischer Gefangener;
- Sassan Al-Kanan am 19. Februar 2003 im Gefängnis in
Sanandaj, angeklagt wegen Unterstützung der Komala
Partei;
- Mohammad Golabi am 2. März 1003 im Gefängnis in
Saghez, angeklagt wegen Beziehungen zur Komala Partei;
- Jalil Zewai am 4. Dezember 2003, wegen Mitgliedschaft in der
Demokratischen Partei Kurdistans/Iran (DPKI);
- Ramin Sharifi am 6. Dezember 2003, wegen Mitgliedschaft in der
Demokratischen Partei Kurdistans/Iran (DPKI).
Das Leben weiterer zum Tode verurteilter kurdischer politischer
Häftlinge ist bedroht.
Angehörige des iranischen Geheimdienstes und diplomatischen
Dienstes hatten die Vorsitzenden der DPKI, die Herren Prof. Dr.
Abdul Rahman Ghassemlou in Wien 1989 und seinen Nachfolger Herr
Dr. Sharafkandi in Berlin 1992 ermordet.