Bozen, 14. September 2005
Es ist erstaunlich, mit welcher Überzeugung und mit
welcher Sturheit die so genannte "SVP ladina" faschistisches
Unrecht zementieren will. Die so genannte "SVP ladina" behauptet,
das staatliche Rahmengesetz für den Schutz der Minderheiten
lassen für überregionale Gremien nur gewählte
Vertreter zu. Das ist nachweislich falsch. Der betreffende Passus
besagt: "Quando le minoranze
linguistiche di cui all'articolo 2 si trovano distribuite su
territori provinciali o regionali diversi, esse possono
costituire organismi di coordinamento e di proposta, che gli enti
locali interessati hanno facoltà di riconoscere".
Kein Wort also von politischer Vertretung. Die SVP sollte mit der
Wahrheit argumentieren und nicht mit nachweisbarer
Unwahrheit.
Die SVP arbeitet mit Unterstellungen. Die Uniun Generela di
Ladins dles Dolomites hat nie die Anerkennung als politische
Vertretung verlangt, sondern immer nur die Anerkennung als
kulturelle Vereinigung. Dass ihr eine Partei, die sich in ihrer
Geschichte immer wieder gegen die ladinische Kultur gestemmt hat
(die SVP hat sich für den Ausschluss des Ladinischen in der
Schule stark gemacht), die Anerkennung verweigert, ist nur ein
weiterer Beleg ihrer Entstirnigkeit. Dass eine Partei die
kulturelle Komponente einer Minderheit nicht anerkennen will,
spricht Bände. Dass die kulturelle Komponente faschistisches
Unrecht mindern könnte, erschwert die Vorgehensweise
zusätzlich. Die Uniun Generela ist die einzige Organisation,
die über die von Benito Mussolini durchgeführte
Dreiteilung Ladiniens hinausgeht und sich um die Belange aller
Ladiner kümmert. Die Politik der SVP zielt auf die
Stärkung des faschistischen Unrechts.
Von einer Partei, die den Antifaschismus ständig in der
Propaganda mitführt, muss man erwarten können, dass sie
sich in der Ladinerpolitik von der Bestärkung faschistischen
Unrechts löst. Im Jahre 2005, nota bene.