Bozen, Göttingen, 10. Oktober 2006
Die für die kleinen Völker in der Arktis bereits
spürbaren bedrohlichen Folgen des Klimawandels sind das
Thema der neuen gemeinsamen Kampagne der acht
Ländersektionen der Gesellschaft für bedrohte
Völker International (GfbV). Das hat die Generalversammlung
der föderativ gegliederten internationalen
Menschenrechtsorganisation, die von Samstag bis Montagnachmittag
in Göttingen tagte, beschlossen. Die Repräsentanten der
Sektionen aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, der
Schweiz, Italien, Bosnien-Herzegowina sowie Sprecher für die
GfbV-Sektionen Chile und Kurdistan/Irak vereinbarten
außerdem, ihre Kampagne für die Beendigung des
fortgesetzten Völkermordes im westsudanesischen Darfur an
der Seite der weltweit operierenden, in den USA gegründeten
Initiative "Save Darfur" weiterzuführen und noch zu
intensivieren.
"Es ist erschreckend, wie gleichgültig die
Weltöffentlichkeit die Verbrechen an der
schwarzafrikanischen muslimischen Zivilbevölkerung in Darfur
hinnimmt", kritisierte der Präsident der GfbV International
Tilman Zülch. Bis zu 400.000 Menschen sind den vom
Militär unterstützten arabischen Reitermilizen bisher
zum Opfer gefallen, rund 2,5 Millionen wurden vertrieben und
leben in Flüchtlingslagern. Auch dort sind sie vor
Überfällen sudanarabischer Milizen und
Regierungstruppen nicht sicher. Zülch erinnerte daran, dass
sich hinter diesen abstrakten Zahlen Schicksale von Menschen
verbergen, die auf die Intervention der Vereinten Nationen und
die Unterstützung der Weltgemeinschaft warten.
Die Generalversammlung der GfbV International hat neben diesen
beiden zentralen Menschenrechtskampagnen der Aufnahme der neuen
GfbV- Sektion Kurdistan/Irak in den gemeinsamen Dachverband
zugestimmt. Außerdem schloss sich die "Dutch Melanesian
Foundation" aus den Niederlanden der Gesellschaft für
bedrohte Völker International an. In New York, London,
Dublin und Pristina/Kosovo ist die GfbV mit Repräsentanten
vertreten. Sie hat beratenden Status beim Wirtschafts- und
Sozialrat der Vereinten Nationen und mitwirkenden Status beim
Europarat.