In: Home > News > USA: Etappensieg für die Standing Rock Sioux - Baustopp für Dakota Access Pipeline
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Bozen, Göttingen, 5. Dezember 2016
Seit April 2016 haben Projektgegner ausgeharrt, um die Unterquerung des Flusses durch die unter der Erde verlegte Pipeline zu verhindern. Foto: Aman Dhaliwal/Oceti Sakowin Camp via flickr.
Als wichtigen Etappensieg für die Standing Rock Sioux
begrüßt die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) den Baustopp für die Dakota Access Pipeline (DAPL) in
North Dakota. Der US Army Corps of Engineers hat jetzt
entschieden, die letzte Genehmigung für die Unterquerung des
Lake Oahe und des Missouri durch die Pipeline vorerst nicht zu
erteilen. Zunächst soll eine Umweltstudie angefertigt und
ein alternativer Trassenverlauf geprüft werden.
"Wir gratulieren den Standing Rock Sioux und den mehrere Tausend
Water Protectors zu diesem großen Erfolg", freute sich die
GfbV-Referentin Yvonne Bangert über diese angesichts des
Wintereinbruchs so wichtige Atempause. "Für eine Entwarnung
ist es jedoch noch viel zu früh. Zunächst gilt es
abzuwarten, zu welchem Ergebnis die Prüfung führen
wird, wenn sie nicht nach Amtsantritt von Donald Trump am 20.
Januar 2017 gekippt wird." Trump will die Energiepolitik der
Obama-Regierung revidieren und ist ein Befürworter der
Ölindustrie. Zudem hat er finanzielle Interessen an dem
Pipelineprojekt.
"Nach unserer Einschätzung ist der Konflikt um die Pipeline
nicht beendet. Es wurde aber wichtige Zeit gewonnen, die nun
für noch ausstehende Untersuchungen und natürlich vor
allem für die Verhandlungen mit dem Standing Rock Sioux
genutzt werden kann, auf deren traditionellem Land die Pipeline
verlaufen soll. Wir werden die Situation auch in Zukunft
aufmerksam beobachten", kündigte Bangert an. Die beiden
ausführenden Unternehmen Energy Transfer und Sunoco haben
die Entscheidung bereits als rein "politisch motiviert"
kritisiert, denn das formale Genehmigungsverfahren sei
eingehalten worden. Der republikanische Gouverneur von North
Dakota Jack Dalrymple bezeichnete sie als schweren Fehler.
Seit April 2016 haben Projektgegner, deren Zahl zuletzt auf
mehrere Tausend Water Protectors angewachsen waren, ausgeharrt,
um die Unterquerung des Flusses durch die unter der Erde verlegte
Pipeline zu verhindern. Auch deutsche Banken sind an dem Projekt
beteiligt. Die Deutsche Bank und die Bayern LB gehören zu
einer internationalen Bankengruppe, die in das Pipelineprojekt
und in das ausführende Unternehmen Energy Transfer &
Partners investiert. Die GfbV hat die beiden Banken aufgefordert,
sich wie die norwegische Großbank DNB aus dem Projekt
zurückzuziehen.
"Das Pipelineprojekt verstößt gegen die UN-Deklaration
der Rechte indigener Völker, die von den USA 2010
unterzeichnet wurde. Denn die Standing Rock Sioux wurden an den
Planungen nicht beteiligt", berichtet die GfbV-Referentin
für indigene Völker, Yvonne Bangert. "Auch das Recht
auf Religionsfreiheit wurde verletzt: Die Bauarbeiten haben
bereits mehrere heilige Stätten und Gräber der Sioux
zerstört."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160808it.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090824de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/lakota.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/shoshone.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/indian.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/indian-mv.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/lubicon.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/lubicon1.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/indtrust.html
* www: www.lakota-village.de |
http://de.wikipedia.org/wiki/Lakota
| www.standwithstandingrock.net/history/
| www.nativeweb.org